Klima verbessern – regional anfangen

Einsendung von Susanne Herr, 24 Jahre

Die Zeit zum Umdenken ist angebrochen und bereits in einigen Köpfen angekommen. Besonders die junge Generation hat den Ernst der Lage erkannt und demonstriert z.B. bei „Fridays for Future“ für den Umweltschutz. Die Auswirkungen des Klimawandels sind überall spürbar und haben dramatische Folgen auf die die Menschheit nicht vorbereitet ist. Daher müssen wir jetzt Schritte ergreifen um die Katastrophe zu reduzieren. Um alle Menschen in den Verbesserungsprozess miteinzubeziehen, muss der Staat einheitliche Regelungen treffen. Im Folgenden will ich einige Vorschläge aufzeigen damit die Menschheit zu einem umweltbewussteren Umgang mit Ressourcen bewegt wird.

Für eine umweltfreundlichere Zukunft sollten wir das Thema Umwelt als einen zentralen Wirtschaftsfaktor etablieren. Durch eine Steuerregulierung könnte man das Verhalten der Verbraucher lenken, denn nur wenn ein Großteil der Bevölkerung sich darauf einlässt, ist das Handeln nachhaltig. Da viele Menschen die Kaufentscheidung vom Preis abhängig machen, könnte man durch Steuerregulierung umweltfreundliche Produkte attraktiver anbieten.

Praktische Beispiele sind z.B. Feuerwerke höher besteuern, da sie viel CO² und Müll produzieren im Gegenzug sollten Pflanzen für den Garten begünstigt werden, um einen Anreiz für mehr Grünflächen im (Vor-)Garten zu schaffen, anstatt einem Steingarten. Im Allgemeinen sollte es eine staatliche Initiative geben, die die Förderung von begrünten Gärten fördert, damit die Erwärmung in den Städten nicht so schnell zunimmt. Auch beim Grillen sollten Kohlegrill und Holzkohle höher besteuert werden und dafür die umweltfreundliche Variante wie den Gas- oder Elektrogrill günstiger anbieten. Es sollte vielleicht auf der Verpackung der umweltschädlichen Produkte einen Hinweis „umweltschädliches Produkt“ geben, um so die Kunden zum Nachdenken anzuregen.

Darüber hinaus sollten auch Freizeitangebote steuerlich reguliert werden. Motorisierte Sportarten wie Autosport, Flugsport usw. sollten höher besteuert werden. Dafür sollten Feuerwehr, THW, Rotes Kreuz usw. bezuschusst werden, da diese Träger auch für den Katastrophenfall gute Ausrüstung und viele freiwillige Helfer brauchen.

Weiterhin sollte für private Haushalte eine Wohngebäude- und Energieberatung gesetzlich vorgeschrieben werden, da das Heizen den größten Beitrag zur Klimaerwärmung leistet.

Abgesehen von der Steuerregulierung sehe ich noch einen wichtigen Punkt in der Einführung eines Pfandsystems für umweltschädliche Produkte. Durch den Einzug von Pfand wird der Verbraucher stärker gewillt sein, auf die Entsorgung des Produktes zu achten und ordnungsgemäß zu entsorgen. Folgende Produkte sollten mit einem Pfandbeitrag versehen werden: Altbatterien, Autoreifen, Medikamente, Schadstoffe wie Terpentin, Waschbenzin, Abbeizer und Leuchtmittel.

Es landet leider sehr viel umweltschädlicher Abfall in der Natur, sodass die Erde und das Grundwasser durch Giftstoffe kontaminiert werden. Durch ein Pfandsystem können wilde Müllablagerungen reduziert werden.

Zudem muss die Land- und Forstwirtschaft unterstützt werden. Die Landwirte müssen subventioniert werden, damit sie mehr auf die Tierhaltung achten können, ganz nach dem Motto „Klasse statt Masse“. Es sollte umweltfreundliche Düngung wie die Düngung mit zermahlenem Basalt sowie der Bau von Biogasanlagen zur Stromerzeugung gefördert werden. Da dies eine sehr gute Alternative für umweltfreundliche Energiegewinnung ist und zwangsläufig bei der Tierhaltung anfällt.
Auch die Forstwirtschaft muss stärker subventioniert werden. Um das Klima zu verbessern müssen mehr Waldflächen entstehen, dazu sollten wir regional mit gutem Beispiel anfangen und mehr Waldflächen bewirtschaften. Aber es sollte auch innerhalb der EU verstärkt aufgeforstet werden, um Umweltkatastrophen wie Trockenheit, Sturm und Unwetter zu vermindern. Hierzu bietet es sich an, auch Jugendaustauschprojekte in der EU mit dem Ziel der Aufforstung zu entwickeln und zu fördern. Da man so dem Frieden und dem Umweltschutz etwas Gutes tut.

Gerade die junge Generation sollte in dem Bewusstsein gestärkt werden, sich für den Umweltschutz einzusetzen, weil es um ihre Zukunft auf der Erde geht. Dafür sollte das Thema in Schulen und im Kindergarten in den Lehrplan bzw. in den Alltag aufgenommen werden. In den Schulen sollte es Fächer geben wie Umwelt und Klima, in denen Umweltpädagogik, Recycling, Mülltrennung, erneuerbare Energien und umweltfreundliche Technologien gelehrt werden also auch ein Fach wie Ernährung, in dem der Umgang mit Lebensmittel sowie Kochen und Backen gelehrt wird. Zudem sollte auch ein Unterrichtsfach das richtige Konsumverhalten lehren und Inhalte wie Müllreduzierung, Stromsparen sowie Reparieren statt Wegwerfen vermittelt werden. Dazu soll das Reparieren von Gebrauchsgegenstände, Fahrräder etc. in Werkstätten erlernt werden. Weiterhin könnte man an Schulen/ Kindergärten regelmäßige Second-Hand-Aktionen durchführen. Grundschulen sollten mehr Unterricht im Freien anbieten, in dem die Pflege von Schulgärten und Obstanbau praktisch vermittelt werden. Es sollten auch Waldkindergärten verstärkt gefördert werden, um der jungen Generation die Natur und den Naturschutz näher zu bringen.

Da die junge Generation vermehrt tatkräftig mitanpackt, wenn es um das Thema Umweltschutz geht, sollte es auch mehr Projekte in der Jugendarbeit geben, die dieses Interesse unterstützten, wie z.B. Müllsammelaktionen, Sauberkeitspatenschaften, Baumpflanz-Aktionen, Grünflächen anlegen usw.

Um ein nachhaltiges Umweltbewusstsein zu schaffen, muss im Unterricht das Thema Umweltschutz behandelt werden, sodass die neue Generation mit einem selbstverständlichen Umweltbewusstsein aufwachsen und sich Gedanken über umweltfreundliche Lebensweisen machen kann.
Aber nicht nur die Jugend soll mit dieser Verantwortung alleine konfrontiert werden, jeder Bürger soll durch Steuerregelungen und Pfandsysteme sein Konsum anpassen und überdenken.

Autorin / Autor: Susanne Herr, 24 Jahre