2120

Einsendung von anonym, 15 Jahre

Manchmal wenn ich abends in meinem Bett liege und an die Decke sehe, schwirren mir hunderte von Gedanken in meinem Kopf herum. Natürlich geht es um alltägliche Dinge, wie die Klassenarbeiten, die ich am morgigen Tag schreiben muss, oder die Planung meiner Freizeit. Doch häufig stelle ich mir immer die gleiche Frage: Wie wird die Welt in einigen Jahren aussehen? Jeden Tag hört man in den Nachrichten, wie Versprechen von Politikern gemacht werden, dass die Umwelt mit einigen Vorkehrmaßnahmen gerettet werden kann. Doch ist dies vielleicht alles nur Wahlkampf? Ich zumindest sehe keine Veränderung. Letztes Jahr bin ich in Griechenland einen Strand entlanggelaufen. Keiner badet dort, ich kann mir auch vorstellen warum: Massenweise Müll türmt sich dort auf, vom Meer angespült und keiner macht sich die Mühe es aufzuheben. Auch die Erderwärmung nimmt weiterhin zu. Wann hatten wir das letzte Mal Schnee im Winter? Waren die Sommer schon immer so trocken? In 100 Jahren schreiben wir das Jahr 2120. Doch ich bin mir nicht sicher, ob man auf der Erde in diesem Jahr noch leben kann. Trotzdem bin ich Vertreter der Theorie, dass auch auf einem anderen Planeten Leben vorhanden ist. Ich meine damit nicht Außerirdische, sondern denke an Pflanzen oder kleine Tiere. Vielleicht kann die Menschheit auf einem anderen Planeten weiterleben. Doch ob die Zeit für die Wissenschaftler reicht, um eine Lösung zu finden? Vielleicht sind wir Menschen dann schon ausgestorben? Wahrscheinlich ist die Welt in 100 Jahren noch nicht zerstört, aber eine Veränderung wird sichtbar sein. Eigentlich könnte es mir egal sein, wie die Welt in 100 Jahren aussieht. Ich denke nicht, dass ich dann noch leben werde. Aber vielleicht meine Enkel oder meine Urenkel. Ganz am Anfang gab es noch keine Menschen auf der Welt. Egal welcher Theorie man zustimmt. Ob man an Gott glaubt, oder lieber beim Urknall bleibt. Bei beiden Theorien waren zuerst die Pflanzen da. Diese dienten dann als Nahrung für Dinosaurier oder Insekten. Damals waren die 7 Kontinente zu einer großen Fläche aneinandergedrängt. Diese war bedeckt mit Bäumen, Sträuchern und Blumen. Dann kamen die Menschen. Man erfand Feuer, legte sich Kleidung an oder malte mit Naturfarben. Doch die Menschheit entwickelte sich weiter. Heute hat man Handys, um miteinander zu kommunizieren. Natürlich haben diese neuen Entdeckungen Vorteile und erleichtern das Leben, vielleicht sollte man aber den Konsum und Kauf etwas einschränken. Man braucht nicht jedes Mal ein neues Handy oder ein neues Auto, solange auch die alten Modelle ihre Funktion noch erfüllen. Ich glaube schon in 50 Jahren wird man die Welt kaum noch erkennen. Autos fliegen durch die Luft, die Menschen müssen ihre Wohnungen nicht mehr verlassen, um ihre Wocheneinkäufe zu erledigen. Stattdessen liefern Drohnen das Bestellte oder Roboter bringen es vorbei. Doch ich vermute, dass sich die Welt in 100 Jahren zum Negativen gewandelt hat. Ich glaube, die Wälder wurden entweder abgeholzt oder sind durch Waldbrände zerstört worden. Die Temperaturen steigen auf über 40°C. Regen gibt es selten. Aber wenn es einmal regnet, kommt es zu Überflutungen. Die meisten Tiere sind ausgestorben. Viele mussten geschlachtet werden, um die übrig gebliebene Menschheit zu versorgen. Ein Fluss im Dorf kann Fluch und Segen sein. Bei Starkregen tritt er über die Ufer, dafür kann man mit dem Wasser übrig gebliebene Blumen gießen. Die Kinder spielen nicht mehr wie früher im Fluss. Zu groß ist die Gefahr an dem verschmutzten Wasser krank zu werden. Das Trinkwasser wird mit vielen Chemikalien versetzt und es wird teuer. Viele Menschen sind obdachlos. Durch den Starkregen haben sie ihre Häuser verloren und Geld besitzen sie auch keines mehr. Nicht nur Obdachlose gibt es, der größte Teil der Bevölkerung ist arbeitslos. Immobilienmakler, Autoverkäufer, Restaurantbesitzer, … sie sind alle bankrottgegangen. Dafür verdienen Ärzte jetzt vergleichsweise viel Geld. Die reichen Menschen sind weggezogen, in Gebiete, die mehr geschützt liegen. Die armen Menschen sind ihrem Schicksal ausgesetzt. Auch die Lebenserwartung ist gesunken. Der Großteil der Bevölkerung ist unter 20 Jahre alt. Das Internet, das 50 Jahre zuvor noch überlebenswichtig war, gibt es nicht mehr. Genauso wenig wie Licht oder Telefone. Der ganze Strom ist ausgefallen. Auch Hurrikans suchen das Land monatlich heim. Bauern haben meist Erntemisserfolge. Der Boden ist zu trocken und rissig. Der Überlebensbalken der Erde ist fast am Anschlag. Hoffnung gibt es kaum noch.
Immer, wenn ich mir diese Zukunftsvermutungen ins Gedächtnis rufe, bin ich doch froh im Hier und Jetzt zu leben. Trotzdem wäre es interessant, einmal eine Zeitreise zu unternehmen, um in die Zukunft zu schauen. Wenn die Erde eine Zukunft haben sollte.

Autorin / Autor: Anonym, 15 Jahre