Wie ein Phönix aus der Asche

Beitrag zum Kreativ- und Schreibwettbewerb "Das ist mir was wert" von Celina D., 20 Jahre

Sturm! Draußen tobt ein Sturm, welcher Zweige, vereinzelte Blätter und mit Sicherheit auch Müll durch die Gegend wirbelt. Aber auch Asche? Eigentlich muss ich mir darüber keine Gedanken machen, ich sitze schließlich im Warmen und Trockenen. Ich habe ein Dach über dem Kopf und gut gegessen habe ich auch. Trotzdem sitze ich grübelnder Weise auf dem Sofa. Und wisst ihr auch warum? Nein? Ich schaue Nachrichten! Viele Beiträge zeigen mir wie viel Asche wir bereits hinterlassen haben. Mit wir meine ich die ganze verdammte Menschheit. Wahrscheinlich fragt ihr euch, warum ich in meinen ersten paar Sätzen immer wieder das Wort Asche erwähne. Damit spiele ich auf das Sprichwort „Wie ein Phönix aus der Asche“ an. Ein Neuanfang nach einer Niederlage oder einem Tiefschlag! Ein mythologischer Vogel, der sich erhebt und stärker sowie auch weiser ist als zuvor. Die Menschheit lässt sich aber viel Zeit mit dem Aufstehen, denn wenn ich die Nachrichten so sehe, entdecke ich Asche, die immer mehr wird. Unsere Niederlagen. Unsere Fehler. Die Verschmutzung der Erde, die Kriege, Rassismus, Hunger, Leid und geschlossene Augen. Wir haben es soweit kommen lassen und ein Großteil der Bevölkerung lässt es immer noch zu. Was werden wir machen, wenn alles zusammenbricht? Wenn die Erde bebt und brennt, ohne dass es einen Ausweg gibt? Es ist egal, ob die Ursache ein Krieg oder der Klimawandel sein wird. Kleiner Fun-Fact am Rande, in so einer Situation kann nicht mal mehr Geld helfen, es ist nämlich nicht feuerfest. Die Menschheit ist nicht in der Lage wie ein Phönix wieder aufzuerstehen, wenn sie gestorben ist. Aber wir haben jetzt die Möglichkeit aus der bereits vorhandenen Asche aufzustehen, die Flügel auszubreiten und zu fliegen. Zu kämpfen! Leicht wird es nicht, aber was ist das schon? Wir müssen uns einfach vor Augen führen, wofür wir das alles machen. Nicht für Geld, Macht oder, damit wir genug Likes in den sozialen Medien bekommen. Tun wir es für diejenigen, die noch nicht geboren wurden oder noch zu klein sind, um selbst entscheiden zu können. Für die Tiere, die unter uns Menschen, schon viel zu oft gelitten haben. Für uns selbst! Keiner kann mir sagen, dass er die Welt gerne brennen sehen möchte. Ich sehe aus dem Fenster und kann mir die Asche vorstellen, die durch die Straßen weht und sich in jeder Ecke verteilt. Ich sehe sie im Fernsehen, wie sie ihre Klauen in jedem Winkel aller Kontinente vergräbt. Dennoch ist sie keine unaufhaltsame Macht mehr, denn sie wird aufgewirbelt. Wisst ihr warum? Ich kann es hören. Ich kann es spüren. Das Schlagen von Flügeln und dieses Kitzeln, wenn eine Feder einen berührt. Einige mutige Menschen haben ihre Flügel ausgestreckt und heben empor. Malala Yousafzai ist eine mutige, junge Frau, die sich weder von Terroristen noch von einer Kugel in den Kopf aufhalten ließ. Sie fliegt und kämpft gegen die Asche, sie kämpft für das Recht auf Bildung. Obwohl es ein Recht ist, kann nicht jeder behaupten, es zu haben. Es ist immer noch ein Privileg, auch im Jahr 2020! Letztes Jahr hat Greta Thunberg eine ganze Generation dazu bewegt, sich einem Problem zu stellen, bei dem viele von uns weggesehen haben. Den Klimawandel. Eine nicht materielle Bedrohung, die genauso wie Asche nicht einfach niedergerungen werden kann. Zwei unterschiedliche Persönlichkeiten, beide sind aufgestanden und fliegen. Jeder ihrer Flügelschläge ist stark, mutig und individuell. Zusammen wirbeln sie die Asche der Welt ordentlich auf. Wir wollen uns alle mal nichts vormachen, diese beiden Frau, sind mutiger als wahrscheinlich jeder von uns zusammen. Mich eingeschlossen! Dennoch können wir von ihnen lernen. Jeder hat seine eigene Meinung, dem stimme ich voll zu. Natürlich ist es fraglich, ob es richtig ist, nicht zur Schule zu gehen, um stattdessen für den Klimawandel zu demonstrieren. Vielleicht puschen die Medien alles auch nur auf. Achtung! Diese Nachricht geht an die Gesellschaft: Dies ist aber keine Entschuldigung! Das ist kein Grund, um jemanden zu beleidigen, der sich für etwas einsetzt. Mut sollte nicht durch den Dreck, oder Asche, gezogen werden. Egal, wie zwiegespalten die eigene Meinung zu einem Thema ist, sollten wir dennoch denjenigen, die sich für etwas einsetzten, mit Respekt begegnen. Jeder will doch mit Respekt behandelt werden oder etwa nicht? Draußen tobt immer noch ein Sturm, die Asche kann ich förmlich sehen. Ich muss an die Vergangenheit denken. Dort wurden diejenigen gefürchtet, die aufgestanden sind und ihre Meinung gesagt haben. Sie waren es aber auch, die etwas verändert haben. Die Gesellschaft sollte lieber Angst haben, wenn niemand mehr etwas sagt und die Asche uns alle begräbt. Ernsthaft, es würde euch gut tun zu lesen! Zwar mag Science-Fiction nur Fiktion sein, wie halt der Name schon sagt, das heißt aber noch lange nicht, dass sowas ähnliches nicht passieren kann. Wir müssen jetzt handeln! Wenn nicht wir, wer dann? Unsere Welt muss nun mal ohne Superhelden wie die Avengers oder die Justice League auskommen. Klar sind die Schauerspieler und Stan Lee auf ihre Weise Helden, aber das ändert nichts an der Wirklichkeit. Wir haben nur diese eine Chance. Ihr dürft nicht anfangen zu glauben, dass wir machtlos wären. Uns wurden Gaben geschenkt. Keine Telekinese oder die Gabe zu fliegen. Unsere Stimme! Unseren Verstand! Unsere Fähigkeit Emotionen zu empfinden! Diese Geschenke geben uns Flügel! Und Flügel sind dazu gemacht worden, um zu fliegen! Seht euch doch mal diese unfassbare Schönheit unter der Asche an. Wir sollten jeden Tag dafür dankbar sein, leben zu dürfen und das auf einem so schönen Planeten wie der Erde. Lasst uns zusammen fliegen! Zusammen kämpfen für eine unglaubliche schöne Welt, eine vielfältige Gesellschaft und eine komplizierte Menschheit. Perfekt ist keines der drei und sie werden es auch nie sein, aber ich sehe Gutes in der Asche und dies ist es wert gerettet zu werden. Streckt eure Flügel aus, steigt auf wie ein Phönix aus der Asche und fliegt!

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Autorin / Autor: Celina D., 20 Jahre