Die Trauer der Welt/ Die traurige Wahrheit

Beitrag zum Kreativ- und Schreibwettbewerb "Das ist mir was wert" von Lilith Diringer, 20 Jahre

Ich möchte mich nicht blamieren,
keine Fehler zeigen,
alles kaschieren,
alles Peinliche vermeiden.
Möchte mich am liebsten vor allem  und jedem verstecken,
traue mich nicht, den Kopf zu recken,
hinter jeder noch so kleinen Mauer,
Empfinde nichts als Leere und Trauer.

Trauer allgemein übers Leben,
Trauer über die Lügen der Welt,
Trauer, dass einem nichts umsonst gegeben,
und alles hier nur erhältlich mit Geld.

Trauer um die schönen Tage,
die einfach viel zu schnell vergehen,
Trauer über die ungewisse Lage,
in der wir alle auf der Erde stehen.

Trauer über die Ungerechtigkeit,
die wirklich in jedem Eckchen weilt,
Trauer über die ewige Freiheit,
die wir glauben zu haben,
in echt ist aber viel zu weit.

Also beginne ich zu zweifeln, an meinem Leben,
nichts und niemand kann mir Zufriedenheit geben,
nichts, einfach nichts kann mir Glück bereiten,
nichts Eindeutiges kann mich einfach nur leiten,

Alles macht das Leben nur noch schlimmer,
nimmt mir auch den letzten Hoffnungsschimmer,
und hindert mich so am glücklich sein,
alle reden auf mich ein,
behaupten, man wäre nicht allein,
manchmal denke ich, ich könnte vor lauter Schreien,
keine Luft mehr bekommen
– läge wie benommen,
an einem Tisch der Ungewissheit,
an dem sich Geschöpf an Geschöpf nur so reiht
in einer Linie, die nichts als in den Abgrund führt,
und die Ängste der Einzelnen nur noch mehr schürt.
Die sie zu all dem Grausamen verführt,
und schließlich erreicht, dass sich überhaupt nichts mehr rührt.

So kann mein Leben einfach nicht weitergehen,
denn es gibt viel zu viel zu verstehen,
bevor ich bereit bin, den nächsten Schritt zu machen,
und mich darauf freue, auch wieder zu lachen.

Bis ich wieder glücklich bin in meinem Leben,
doch, was heißt schon Glück, was kann es mir geben!?

Es ist ein viel zu abstraktes Wort,
gehört nicht hier hin, nicht an diesen Ort,
gehört einfach nicht auf diese Welt,
auf der es ihm überhaupt nicht gefällt,
auf der es sich vollkommen fehl am Platz fühlt,
nur noch mehr verändert, alles aufwühlt,
bevor es es schafft, woanders hinzugehen,
wo es versucht, die Lebewesen besser zu verstehen.

Wo dieses „Glück“ probiert, sich einzuleben,
und irgendwem etwas Gutes zu geben,
irgendjemandem behilflich zu sein,
irgendjemandem zu zeigen, er ist nicht allein.

Denn nichts von all dem ist ihm möglich auf der Welt,
Hier regiert nur Kummer und Geld,
wie soll es das „Glück“ da schaffen, irgendetwas zu tun,
da spart es lieber die Kraft, nutzt die Zeit um Ausruh‘n,
nimmt es nicht in Angriff, sich an der Erde zu versuchen,
denn diese Operation wäre sowieso zu verfluchen,
sie wäre von vorneherein zum Scheitern bestimmt,
unnötig, dass sie die ganze Kraft des „Glückes“ nimmt.

Und das Glück kommt nicht gut mit Niederlagen klar,
sie finden sich lieber nicht in seinem Repertoir,
drum meidet es sie liebend gern,
und genau deshalb ist das Glück hier so fern!

Hier auf der Erde gibt es das nicht,
sie erstrahlt nur noch in sehr mattem Licht.
Ist bald erloschen, verschwindet fast,
ist dem gesamten Universum eine einzige Last!

Trauer über viel zu viele Sachen,
Trauer über das Schicksal der Welt
Trauer über was man versäumt zu machen,
und diese Gesellschaft, die einfach nicht gefällt.

In der es nur darum geht, wer die Schönste ist,
wer wen wann und wie am meisten vermisst,
wer die meisten „Likes“ auf facebook kriegt,
und beim Onlineranking auf Platz 1 vorne liegt,
In der nur die Meinung der anderen zählt,
und das Selbstbewusstsein vollkommen fehlt,
die eigene Meinung – fast überhaupt nicht wichtig,
Individualität – null und nichtig.

Alle tragen das gleiche Oberteil,
nur durch die Aussage einer, sie fände es geil,
hängen wir wie einfarbige Fischschwärme rum,
nur vielleicht größer, aber auch doppelt so dumm.

Nur wichtig ist, dass du cool bist und säufst,
egal, ob du dich anschließend im Park verläufst,
egal, wie gut dein Orientierungssinn ist,
- es gibt sowieso niemanden, der dich je vermisst,
denn jeden Moment kann jemand anderes kommen,
der exakt ist wie du: so angezogen, so geschminkt und genauso benommen.

Zigaretten werden auch immer sehr positiv gesehen,
ständig mit Freunden, mit der Clique vielleicht ganz ausversehen,
Heute müssen sie den Weg jedes Jugendlichen leiten,
sonst kann die Jugend keinen Spaß bereiten.

All das ist das traurige Schicksal der Welt,
die jedem irgendwie doch nicht gefällt,
trotz der Fülle an Reichtum; Wohlstand und Geld
jeder einzelne – still – ohnmächtig gestellt.

So gibt es viele, die vor sich hinleben,
nichts als große, eigene Erfolge anstreben,
sich machtlos fühlen; in der richtigen Politik,
noch nicht einmal ausprobieren ihr eigenes Geschick!

Naja, nichts zu machen – stellt man resigniert fest;
Wenn einen irgendwann der Mut verlässt -
Wenn man einsieht, dass einem keine Besserung mehr einfällt -
Trauriges Schicksal – Schicksal der Welt!

Jeder Einzelne – still in Ohnmacht gelegt,
fühlt sich machtlos – ein Windstoß - schon weggefegt,
zu wenige sind es, die sich trauen und gehen,
versuchen, die Welt wirklich zu verstehen,

Versuchen, etwas besser zu machen,
und es wirklich zu schaffen, wieder herzhaft zu lachen.
Nur einzelne – nichts als einsame einzelne Gestalten,
die versuchen, die Erde besser zu verwalten.

Ihre Chancen stehen 1 zu einer Millionen,
und jede vergangene Sekunde, wird ihnen aufs neue Zeit gestohlen.
Zu wenige – nein, keine Chance in Sicht …
Ein Tunnel – wirkt unendlich – doch am Ende ein Licht!

Also steht auf, zweifelt nicht länger,
Wenn ihr früh eingreift, geht der Wandel schneller.
Denn ihr seid die Changemaker von Morgen,
und kümmert euch darum, die Sorgen
zu vermeiden,
und zu beenden das weltweite Leiden!

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