Wie überleben Game of Thrones Figuren?

Forschung zu Todesarten und Überlebenswahrscheinlichkeiten in der beliebten Fantasy-Serie

Vergrößern, Bild: Dr. Reidar Lystad, 2018

Was Forscher_innen so alles erforschen! Ob diese Studie die Menschheit weiterbringt, sei dahingestellt, zumindest hatten die Wissenschaftler_innen sicher Spaß beim Erproben wissenschaftlicher Methoden an populären Themenkomplexen. Ein Team um Reidar P. Lystad von der Macquarie University untersuchte, woran Charaktere in der beliebten Fantasy Serie Game of Thrones am ehesten sterben. Und welche Faktoren das Überleben wahrscheinlicher machen. Insgesamt 330 Serienschicksale wurden dafür ausgewertet und die für Game of Thrones Kenner_innen wenig überraschende Erkenntnis: es wird reichlich gestorben. Von den 330 Charakteren waren am Ende von Staffel Sieben 186 gestorben - meist eines gewaltsamen Todes. Die Forscher_innen brachten aber weitere spannende Todes-Details ans Licht. Die meisten Tode passieren in Westeros, und häufig segnen die Betroffenen zu Hause das Zeitliche. Mehrheitlich sind schwere Verletzungen die Todesursache, vor allem Verletzungen von Kopf und Nacken. 13 Enthauptungen zählten die Wissenschaftler_innen. Angriffe und kriegerische Auseinandersetzungen sind die häufigsten Gründe für die Verletzungen. Nur zwei Charaktere hatten das Glück an Altersschwäche zu sterben.

*Serientod nach 11 Sekunden*
Weitere skurrile Erkenntnisse: Die Wahrscheinlichkeit, innerhalb der ersten Stunde nach Erscheinen auf dem Bildschirm zu sterben, lag für die Figuren bei 14%. Die Lebensdauer reichte von 11 Sekunden (!) bis 58 Stunden und 15 Minuten. Die durchschnittliche Serien-Lebensdauer lag bei 28 Stunden und 48 Minuten.

*Allianzen wechseln lebenswichtig*
Eine kurze Lebenszeit ging dabei meist mit einem niedrigen Stand (also kein Lord und keine Lady) einher und stieg an für Charaktere, die bereit waren, ihre Verbündeten ständig zu wechseln (siehe Tyrion Lannister).

GoT-Fans können mit diesen neuen Erkenntnissen nun rätseln, wer das Spektakel überlebt und wer dann doch noch kurz vor Schluss ins Gras beißen muss.

*In der Welt von GoT fehlen demokratische Strukturen*
Warum Forscher_innen sich mit solchen Themen befassen, statt Lösungen für die wirklich drängenden Fragen unserer Zeit zu suchen? Natürlich dürfen die Forscher_innen hier ein riesiges Medienecho erwarten, zumindest ein größeres als wenn sie über die Behandlung von Schürfwunden bei Senioren forschen würden.

Die Wissenschaftler_innen argumentieren darüber hinaus damit, dass die Gewaltdarstellungen in GoT uns zu einer Auseinandersetzung mit unserer aktuellen Situation führen könnten. Die massive dargestellte Gewalt führe einem vor Augen, in welch privilegierten und vergleichsweise friedlichen Zeiten wir leben. Die Vielzahl gewaltsamer Tode in GoT sei auch auf fehlende demokratische Strukturen und verlässliche öffentliche Institutionen wie Schulen und Krankenhäuser zurückzuführen. Umso mehr erinnere uns die Serie daran, solche Institutionen und Strukturen zu schützen, die uns einen solchen Fortschritt gebracht hätten.

Natürlich müsst ihr jetzt nicht in Gedanken die Welt von GoT mit Krankenhäusern und demokratischen Institutionen ausstatten, aber stellt euch einfach vor, ihr würdet selbst in der Welt von GoT leben. Vielleicht hilft das ja, schätzen zu lernen, dass euch nicht an jeder Ecke gleich der Kopf abgeschlagen wird.

Die Wissenschaftler_innen habe die Ergebnisse ihrer Studie in dem Fachmagazin Injury Epidemiolog veröffentlicht.

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Autorin / Autor: Redaktion / Pressemitteilung - Stand: 11. Dezember 2018