Natural talks

Beitrag zum Schreibwettbewerb Morgengrün von Jessica Schernthanner, 17 Jahre

Interviewer: Guten Tag Frau Natur.
Natur: Guten Tag Herr Arthur.
Interviewer: Fangen wir mal mit einer gewöhnlichen Frage an. Wie geht es Ihnen?
Natur: Was soll ich sagen? Am Liebsten läge ich auf Schienen.
Interviewer: Können Sie das genauer erläutern?
Natur: Was soll ich da schon erörtern?
Interviewer: Warum sind Sie so sauer?
Natur: Sauer, das ich nicht lache. Verdammt, ich spüre nur endlose Trauer
Interviewer: Na dann lassen Sie mal hören. Warum spüren Sie „endlose Trauer“.
Natur: Die Umwelt, die Menschen nehmen sich das Recht sie zu zerstören. Sie deponieren alles ein und zerstören mich, die Natur. Weswegen? Für irgendwelche idiotischen Geschäfte, Kinos oder Parkplätze, die nur für euch Menschen bestimmt sind, ich habe nichts davon. Das ist euch egal. Ihr denkt nicht an mich. Ihr ignoriert meine Hilfeschreie und baut zwischen euch und mir eine Mauer.
InterviewerOkay… welcher Zusammenhang fällt Ihnen als erstes ein, wenn Sie das Wort „Menschheit“ hören?
Natur: Klar, Sie sind der Interviewer und stellen nur die Fragen. Ach wissen Sie was, ich will ihre Meinung gar nicht wissen. Sie sind auch ein Mensch und würden sich nie für mich einsetzen. Um auf Ihre Frage zurückzukommen, mir fallen aus dem Stehgreif genau zwei Wörter ein: Dummheit und Feigheit.
Interviewer: Das könnte man als Beleidigung sehen, finden Sie nicht?
Natur: Sicher, ich bin hier schließlich der Bösewicht.
InterviewerBitte, verstehen Sie mich nicht falsch.
Natur: Ich? Ach Quatsch!
Interviewer: Machen wir lieber mit den nächsten Fragen weiter.
Natur: Fragen sie nur, Sie sind der Leiter.
Interviewer: Das kann ja noch heiter werden.
Natur: Was wollen Sie, dass ich mich nicht für die Umwelt einsetze? Dass ich die Menschen verehre?
Interviewer: Natürlich nicht! Sprechen wir über die Umwelt, was ist das für Sie?
Natur: Umwelt ist Natur. Man empfindet darin Harmonie. Es ist wie die Philosophie eines Unternehmens. In meinen Ohren ist Umwelt eine wunderschöne Melodie.
Interviewer: Interessant, aber finden Sie man muss immer zuerst an die Umwelt denken?
Natur: Falls es Ihnen nicht auffällt, Sie probieren das Thema in eine andere Richtung zu lenken.
Interviewer: Ich warte.
Natur: Eine Menschheit, die sich um sich und um die Umwelt sorgt, das ist das, was ich mir erwarte.
Interviewer: Wer hat Vorrang, Mensch oder Natur?
Natur: Ich habe Ihnen gesagt, was für mich zählt. Machen Sie weiter und sind Sie nicht so stur.
Interviewer: Wie Sie wollen. Sie haben vorhin „Hilfeschreie“ erwähnt. Von was für Hilfeschreien reden wir hier.
Natur: Falls Ihnen das nicht aufgefallen ist, die Erde steht kurz davor unterzugehen. Der Klimawandel, Meine Naturausbrüche, ihr Menschen nennt es Naturkatastrophen, die Jahreszeiten geraten durcheinander zu kommen… all das sind Hilferufe von mir.
Interviewer: Was wollen Sie damit sagen?
Natur: Ihr kleinen Menschen zerstört mich, wie könnt ihr es wagen?
Interviewer: Finden Sie nicht, dass Sie ein wenig übertreiben?
Natur: Tiere sterben, nur weil ihr zu dumm seid, um Müll zu trennen. Nicht mehr lange und es befindet sich mehr Plastik als Wasser im Meer. Ich will nicht, dass ihr auf Plastik verzichtet, aber ihr könntet es zumindest reduzieren oder noch besser, ihr beginnt Müll zu trennen. Denken Sie noch einmal darüber nach, ob ich „übertreibe“.
Interviewer: So habe ich das noch nicht gesehen, aber wechseln wir mal das Thema.
Natur: Sie kommen immer wieder mit dem gleichen Schema.
Interviewer: Wir können das Interview auch beenden, wenn Sie wollen.
Natur: Eine Lösung suchen, das ist das, was wir tun sollten.
Interviewer: Ich gebe Ihnen zum Teil Recht, aber wenn wir weitermachen, dann hören Sie auf zu schmollen!
Natur: Müll trennen, Müll wegwerfen, Regenwälder schützen und statt Beton die Natur leben lassen, das wäre mal ein Anfang.
Interviewer: Ich muss gestehen, Sie haben mich überzeugt. Ich kann nichts versprechen, aber ich werde mich für Sie einsetzen, das verspreche ich.
Natur: Das nenne ich aber mal „Ritterlich“.
Interviewer: Lassen Sie die Ironie. Ich gebe mein Bestes.
Natur: Das wage ich zu bezweifeln.
Interviewer: In unserem Sinne beende ich nun das Interview. Sehen wir uns in fünf Jahren wieder und schauen, ob sich die Menschheit geändert hat?
Natur: Gute Idee, Aber zuerst kommt die Tat.
Interviewer: Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.
Natur: Wie wahr, wie wahr… Ein kleiner Hoffnungsschimmer flimmert noch in mir.

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Autorin / Autor: Jessica Schernthanner, 17 Jahre