#dieeinsicht

Beitrag zum Schreibwettbewerb Morgengrün von Klara Luise Sander, 24 Jahre

#struggleoff#destruction#ihaveadream#storyofmylife#cordulagreen

Wenn das Abendgrün sich über die Bäume legt,
ein Mensch im Wald seinen Instagram-Account pflegt,
er wischt und wischt und schreibt seine story of life,
er interessiert sich für Crispr, Mallorca und Trumps wife,
nach Stunden sinkt sein Haupt, er nappt ein
und von jetzt an spielt traumhaft ein Blockbuster ein.

Alles ist wüst und leer.
Wo ist der Mensch?
er wollte zu viel
er ist nicht mehr!

Im Anfang wollte der Mensch nur die Erde dominieren
die Pflanzen, die Tiere, vor allem die auf allen vieren
dann wurde der Himmel mit Flugzeugen überzogen
Der Mensch fühlt sich unendlich frei
Emmissionsausstoß einerlei
Ob Vögel irritiert vom Himmel fallen
und unter dem mechanischen König der Lüfte
ehrerbietend auf das Pflaster knallen.

Der Mensch wollte mehr.
Ihm ging ein Licht auf,
wer das kann,
der kann noch viel mehr,
so wurde das Land mehr und mehr von Finsternis überzogen,
wo Menschen um Innovationen stritten
sich zu Kriegen erhoben.
Was zurück bleibt, sind Müll und Leichen
unter tausendjährigen Wettereichen.

Sie verpesten Wasser und Land.

Viele Menschen denken an sich.
Werden von sich selbst zu wirtschaftlichen Diktatoren ernannt,
Umweltbewusstsein auf den Mülldeponien weit weg und sicher
in armen Ländern verbrannt.
Dann spenden sie zu caritativen Zwecken
das Brot für die Welt den Armen- diese Zecken!

Der Mensch macht sich dem Tun und Abbilde des Schöpfers gleich,
nun herrscht auf Erden sein elysisches Reich.
Unter der Erde fließt Wasser aus reinen Gewässern,
die Rohre dafür sind aus Atommüllfässern.
Über dem Boden erheben sich Burgen und Schlösser aus Plastik-
fantastic!

Das Vieh nur noch über den Boden kriecht,
der Fisch im Mikromüll dahinsiecht,
der Biene letztes Summen verstummt,
aber munter weiter die Chemieindustrie brummt.
Der Mensch kauft Konsumgüter,
welche jugendlich halten,
während Chromosomen sich in der Frau nur noch falsch und halbeshalber spalten.
Lieber Reagenzglas und Penicillin
ein Hoch auf den Fortschritt der Medizin.
Die Utopie eines verbesserten Lebens-
Vergebens.
Keiner der den Müll weg räumt-
Versäumt.

Kein Kindsgelächter, nur trübe Männchen,
sie werden selten,
im grauen erkaltenden Beton
ein jeder stirbt
und das nach seiner Fasson.
ein jeder erstarrt am Ende im Wissen,
ich bin so nichtig.
Warum war uns die Welt nicht wichtig?
Hätte ich nur…ach hätte ich nur…
Müll nur Müll,
wo ist die Nachtigall, die mich am Abend mit Gesang erfreute,
dies ist der letzte Sonnenuntergang.
Egoistische Meute.

So wurden Himmel und Erde vom Menschen befreit.
Über den Boden wirbelt ein letzter heftiger Sturm das dreckige Versagen auf.
Die Landschaft entstellt, ein bisschen bunt bleibt.
Denn über den Horizont spannt sich ein Regenbogen
so weit, so weit.
Auf dem achten Planeten
nun auch kein Gesellschaftsdings mehr wohnt.
Die Erde entspannt im Universum thront.
Ein weißes Blatt am Siebenten wieder vor dem Schöpfer liegt,
der Mensch ausradiert, durch eigenes Übermaß besiegt.


Es reißt den Menschen aus dem Traum der Graus.
Das Handy aus nur aus
Die Hände zitternd
Raus nur raus

Er tritt vor die Tür im zaghaft tagenden Grün.
Guten Morgen Planet,
ich hoffe, es ist noch nicht zu spät.
Noch ist es fünf vor zwölf, also Mittagsgrün
Ich verneige mich vor dir.
Ich bin ein Nichts, weniger noch als ein verständiges Tier!

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