Die Glaskuppel

Beitrag zum Schreibwettbewerb Morgengrün von Jana Schäfer, 13 Jahre

Das 22. Jahrhundert ist schon lange angebrochen, der Klimawandel hat eingesetzt. Als erstes möchte ich von meiner Kindheit erzählen, wie schön alles war. Die Sonne schien, es wurde viel Fahrrad gefahren, die Erde schien noch sicher vor dem Klimawandel. Bis zu der Zeit, als sich alles veränderte. Immer mehr Menschen fuhren mit dem Auto, immer mehr Abgase wurden freigesetzt, durch Fabriken, Flugzeuge, Autos. Die Erde erwärmte sich immer mehr, Tiere und Pflanzen starben aus. Nun sieht sie ganz anders aus. Die Sonne scheint nicht mehr, und in der Luft schweben mehr Abgase als Sauerstoff. Hier in Singen wurde für alle Fälle eine große Glaskuppel erbaut, mit künstlicher Nahrung, Pflanzen und Sauerstoff. Da es außerhalb der Kuppel viel zu gefährlich ist, leben wir nun hier in der riesigen Glaskuppel. Alle Familien mit ihren Kindern und alle anderen Bewohner Singens leiden unter Platzmangel. Genau ein Jahr leben wir jetzt hier. Auch ich, Mutter von zwei Kindern, leide. Aber ich arbeite seit Längerem mit meinem Mann Max und meinen zwei Töchtern Luisa, 16 Jahre, und Soey, 13 Jahre, daran, die Erde wieder so schön zu machen, wie sie in der Vergangenheit war. Wir haben Sauerstoffmasken, um außerhalb der Glaskuppel zu atmen. Einmal machte Soey ein Experiment. Sie versuchte, Samen und Pflanzen außerhalb einzupflanzen und goss sie regelmäßig. Jede Stunde bekamen die Pflanzen neuen Sauerstoff. Sie wuchsen ein kleines Bisschen, doch sie konnten nicht genug Nährstoffe aus der Erde aufnehmen. Deshalb fingen wir an, eine Zeitmaschine zu bauen, in der Hoffnung mit ihr in die Vergangenheit zu reisen und den Klimawandel früh genug aufzuhalten. Alle Bewohner halfen beim Bau der Zeitmaschine und wir sind froh, dass sie fertig ist. Ich sezte mich mit Max, Luisa und Soey hinein, drücke den Knopf „Vergangenheit, Anfang des 20. Jahrhunderts“ und die Maschine verschwindet mit uns.
Allerdings reisen wir nicht in die Vergangenheit, sondern in die Zukunft, in das 24. Jahrhundert. Wir landen und sind froh, dass es allen gut geht. „Mama, wo sind wir hier?“, fragt Soey mich verzweifelt. Alles ist dunkel, viele Teile unserer Stadt brennen, Menschen liegen sterbend auf dem Boden, manche rennen und schreien um ihr Leben. „Ich will nicht, dass mit uns das Gleiche passiert.“, flüstert Luisa. Wir stehen schockiert da, wir haben Tränen in den Augen. Als wir zurückreisen wollen, merken wir, dass unsere Maschine den Geist aufgegeben hat und wir den Vergangenheitsknopf mit dem Zukunftsknopf vertauscht hatten. Wir rufen um Hilfe und eine Familie kommt zu uns, deren Vater Mechaniker ist. Sie helfen uns bei der Reparatur der Zeitmaschine. Bevor wir in die Vergangenheit reisen, bedankt sich die Familie bei uns, dass wir uns für eine andere Zukunft einsetzen. 20. Jahrhundert. Hier ist alles friedlich und schön. Wir erzählen den Menschen, wie es in den nächsten Jahrhunderten aussehen wird. Alle haben Verständnis, es wird so lange weitererzählt, bis es nach etwa 150 Jahren im Fernsehen gesagt wird. Wir sind sehr glücklich, dass sich jetzt alle gegen den Klimawandel einsetzen. Also reisen wir wieder in unsere Gegenwart und alles ist so, wie wir es uns erhofften. Die Glaskuppel ist weg, Tiere und Pflanzen leben noch, die Sonne scheint und alles ist herrlich. Ich lebe glücklich mit meiner Familie weiter und hoffe, dass der Klimawandel nie einsetzt.

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