Keine E-Zigaretten für Jugendliche

Bundesregierung beschließt Gesetzentwurf zum Schutz von Kindern und Jugendlichen vor den Gefahren des Konsums von E-Zigaretten und E-Shishas

Die Bundesregierung hat gestern den von der Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Manuela Schwesig, vorgelegten Gesetzentwurf zum Schutz von Kindern und Jugendlichen vor den Gefahren des Konsums von elektronischen Zigaretten und elektronischen Shishas beschlossen.

Der Gesetzentwurf schließt eine Gesetzeslücke, denn weil E-Zigaretten und E-Shishas keinen Tabak enthalten, waren sie bislang für Jugendliche nicht ausdrücklich verboten.

Der nun beschlossene Gesetzentwurf dehnt die Abgabe- und Konsumverbote des Jugendschutzgesetzes und des Jugendarbeitsschutzgesetzes für Tabakwaren auf E-Zigaretten und E-Shishas aus. Damit wird auch sichergestellt, dass die Abgabeverbote von Tabakwaren, E-Zigaretten und E-Shishas an Kinder und Jugendliche auch im Wege des Versandhandels gelten.

"E-Zigaretten und E-Shishas gehören nicht in die Hände von Kindern und Jugendlichen!", stellt Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig klar. "Mit den neuen Regelungen schaffen wir Bewusstsein dafür, dass der Konsum von E-Zigaretten und E-Shishas keineswegs harmlos ist. Wir wollen verhindern, dass eine neue Kultur des Rauchens unter Kindern und Jugendlichen um sich greift," begründet Manuela Schwesig ihre Gesetzesinitiative.

Der Konsum von E-Zigaretten und E-Shishas ist bei Jugendlichen offenbar weit verbreitet. So hat nach einer aktuellen Auswertung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung bereits jede fünfte Person in der Altersgruppe der 12-17-Jährigen schon einmal eine E-Shisha probiert und jede siebte in dieser Altersgruppe eine E-Zigarette. 11,3 Prozent dieser Altersgruppe haben bereits eine E-Shisha oder eine E-Zigarette konsumiert, ohne jemals eine Tabakzigarette geraucht zu haben.

Mit den elektronischen Inhalationsprodukten werden Flüssigkeiten, sogenannte Liquids, verdampft und der dabei entstehende Nebel inhaliert. Aromastoffe verleihen dem Dampf den jeweiligen Geschmack. Anders als bei Tabak-Zigaretten schmeckt der "Qualm" dann manchmal eher fruchtig-süß als giftig-bitter.

Weil es Liquids auch in nikotinfreien Varianten gibt und sie noch immer den Ruf haben, weniger krebserregende Stoffe zu enthalten als Tabakprodukte, halten viele E-Zigaretten und Shishas für harmlos. Das macht sie natürlich auch für Kinder und Jugendliche scheinbar unbedenklich.

Harmlos sind sie jedoch nicht. Neben den gesundheitlichen Risiken des Suchtstoffs und Nervengifts Nikotin haben Studien des Bundesinstituts für Risikobewertung und des Deutschen Krebsforschungszentrums gezeigt, dass auch nikotinfreie E-Zigaretten und Shishas gesundheitsschädlich sind. Im Chemikaliengemisch aus Propylenglykol und/oder Glyzerin und Aromen stecken nämliche ebenfalls Stoffe, die krebserregend sind, Atemwegsirritationen oder Allergien hervorrufen können. Darüber hinaus kann der vermeintlich harmlose anfängliche Gebrauch von nikotinfreien E-Zigaretten dazu verleiten, neue Reize zu suchen und auf nikotinhaltige elektronische Zigaretten oder herkömmliche Zigaretten umzusteigen.

Autorin / Autor: Redaktion/ Pressemitteilung - Stand: 5. November 2015