Wenn Maximilian auf Xantippe trifft

Die beliebtesten Vornamen des Jahres 2014

Wie in jedem Jahr veröffentlicht das Namenkundliche Zentrum der Universität Leipzig auch 2015 eine Statistik der beliebtesten Vornamen, die hierzulande im vergangenen Jahr vergeben wurden. Dabei zeigte sich, dass bei den Mädchen Sophie/Sofie, Marie, Sophia/Sofia und Maria wieder einmal die Favoriten waren. Bei den Jungen standen dagegen Maximilian, Alexander und Paul ganz oben auf der Beliebtheitsskala.

"Diese Vornamen entsprechen dem Zeitgeist. Sie werden als wohlklingende, moderne, attraktive, teilweise zeitlose Vornamen mit Tradition empfunden", sagt Gabriele Rodriguez von der Namenberatungsstelle der Universität. Aber auch das soziale Umfeld, regionale Einflüsse, der Bildungsstand und der Einfluss der Medien spielen immer öfter eine Rolle bei der Namensgebung.

Trotz der großen Beliebtheit oben genannter Vornamen, ist die Vielfalt groß; so wurden im Jahr 2014 wurden 21.152 unterschiedliche weibliche Vornamen und 20.362 verschiedene männliche Vornamen eingetragen. Die hundert häufigsten Vornamen verteilen sich nach Angaben von Rodriguez auf gerade mal zwei Prozent aller Neugeborenen. Zehn und weniger Eintragungen eines Vornamens im Jahr 2014 machten dagegen 91 Prozent aus. 66 Prozent aller weiblichen und männlichen Vornamen wurden nur einmal eingetragen, von denen mehr als 20 Prozent Doppelnamen mit Bindestrich waren.

Was die Namenswahl im letzten Jahr besonders beeinflusste, war die Fußball-Weltmeisterschaft, die die Eltern zu Namen wie Lukas oder Mats animierte. Auch Filmschauspieler_innen oder literarische Figuren werden im Nachwuchs verewigt. Ebenso werde der Familienbezug wieder stärker, so die Expertin. "Das heißt, dass Kinder die Namen ihrer Eltern bekommen, die in den 1970er und 1980er Jahren aktuell waren: Sabine, Nicole, René und Stefan."

Trotz der steigenden Internationalität und Vielfalt in Deutschland bevorzugen Deutsche immer öfter traditionelle Vornamen. "Fast die Hälfte aller in einem Jahr eingetragen Vornamen haben in Deutschland eine lange Tradition. Dabei kommen immer mehr altdeutsch-germanische Vornamen wieder auf wie zum Beispiel Karl, Carl, Richard und Ida, Frieda sowie Frida", sagt Rodriguez. Fast so beliebt sind dagegen neue Vornamen aus dem englischen und angloamerikanischen Raum wie etwa Lennox, Maddox, Jason sowie Emily, Amy, Summer und Melody. 20 Prozent aller eingetragenen Vornamen sind ausländischer Herkunft. Sie werden vor allem in Familien mit Migrationshintergrund vergeben. Der häufigste ausländische Vorname ist Mohamed in verschiedenen Schreibformen.

Zu den eher ausgefallenen Vornamen des Jahres 2014, die die Vielfalt in Deutschland zeigen, gehören Xantippe, Sunshine, Soleil, Pepper-Ann, Nero, Nemo, Lafayette, Fürchtegott, Aphrodite, Jesus, Messi, Napoleon, Macdonald, Schnuckelpupine, Juli-Summer und Prinz-Gold.