Perfect Girl

Handlung

Der Manga Perfect Girl handelt von Sunako, einem Mädchen, das man durchaus „seltsam“ nennen darf. Sunako lebt in einem dunklen Zimmer, schläft vorzugsweise in einem Sarg und verbringt ihre Freizeit damit, Horrorfilme zu gucken oder mit ihren „Freunden“ zu reden. Ihre Freunde sind übrigens ein Skelett, eine Anatomie Puppe, ein Totenschädel, eine Schaufensterpuppe… Sunako selbst ist menschenscheu, sie trägt ihren Pony so lang, dass man von ihrem Gesicht nur Mund und Kinn sehen kann. Kommt ihr ein „strahlender“ besonders hübscher Mensch zu nahe, fällt sie in Ohnmacht bzw. bekommt Nasenbluten.
Sunakos Tante, die immer durch die Welt tingelt, hat sich jedoch in den Kopf gesetzt, dass Sunako eine „Lady“ werden soll. Hierzu hat sie vier strahlende Jungs beauftragt, die von nun an mit Sunako in der Villa leben sollen und dafür sorgen sollen, dass aus der grauen Sunako, die übrigens äußerlich eine starke Ähnlichkeit zu Sadako (den meisten wohl eher bekannt als Samara) aus „The Ring“ hat, eine junge Dame wird. Dafür dürfen die Jungs kostenlos in der Villa wohnen.
Sicher haben sich Kohei und Co. die ganze Sache um einiges leichter vorgestellt. So bekommt Sunako regelmäßig Nasenbluten und ähnliche Startschwierigkeiten, wenn sie einen der Jungs ansieht. Auch fällt es den Jungs nicht leicht, sich an Sunakos Lebensgewohnheiten anzupassen und zu allem kommt noch, dass sie die Tante davon überzeugen müssen, dass Sunako wirklich eine „Lady“ geworden ist, sonst heißt es bald: Miete bezahlen.

Erzählstil

Perfect Girl lebt von der tragischen Komik, die Sunakos Lebensweise mit sich bringt. Meistens bringt sie sich und/oder die Jungs in die seltsamsten Situationen z.B. als sie von einem Geist besetzt wird, der die Jungs als Sklaven halten möchte. Womit wir bei einem anderen Schwerpunkt wären: Dem Mystischen. Schon allein durch Sunakos Hobbys ein Themenschwerpunkt, dies wird noch durch das Auftreten verschiedener japanischer Sagengestalten und Geister verstärkt. Auch das Auftauchen der Tante in den komischsten und unmöglichsten Augenblicken sorgt für eine enorme Situationskomik, vor allem, da Kohei recht oft als Sunakos Freund herhalten muss.

Der Zeichenstil

Die Mangaka ändert das Charadesign der Figuren recht schnell, so dass man manchmal schon nicht mehr ganz weiß, wer eigentlich wer ist. Wird in den ersten Bänden Sunako noch normal gezeichnet, geht die Mangaka mit dem Voranschreiten der Bände immer mehr zu einer SD (Super Deformed) Darstellung von Sunako über, was ich persönlich sehr schade finde. SD-Sunako ist niedlich: Hin und wieder! Aber auf Dauer wirkt es fast schon unprofessionell, dass sie in einem ganzen Band nicht mehr normal gezeichnet erscheint.
Professionell hingegen wirkt jedoch die Kleidung der Charaktere oft im Gothic oder Visual Style (Anm.: Visual ist eine japanische Musikszene), die oft sehr schön gezeichnet ist und gut zur Situation passt.

Der tiefere Sinn

An Sunakos Beispiel wird demonstriert, dass es keinen Sinn macht, vor seinen Problemen wegzulaufen. Immer wenn Sunako versucht, ihre jahrelang zelebrierte Vogel-Strauss-Taktik anzuwenden, kommt einer der Jungs und schaufelt den Sand um ihren Kopf weg.

Warum ich Perfect Girl mag

Ich glaube, in fast jeder von uns steckt ein wenig Sunako. In manchen mehr in manchen weniger. Trotz all ihrer Marotten ist Sunako ein unglaublich liebenswürdiger Charakter: etwas tollpatschig, etwas verschroben, etwas naiv… Aber immer ehrlich und vor allem, immer 100% Sunako!