Meine Vorstellung von einer heilen Welt

mamyas Erfahrungsbericht über die Trennung ihrer Eltern!

Als ich klein war, hab ich mir unter einer heilen Welt eine Welt mit meinen Eltern und meinem großem Bruder vorgestellt. Meine Mutter hatte mir mal versprochen, dass sie sich nie trennen würden.
Aber das passierte - und zwar ziemlich unerwartet.

*Die Trennung*
Meine Mutter fand heraus, dass mein Vater eine Neue hatte. Er kam nach Hause, aber meine Mutter wollte ihn nicht reinlassen. Mein Bruder und ich guckten Fußball und bekamen von dem Streit draußen wenig mit. Die Trennung und die Scheidung verlief bei uns mit wenig Krach, aber viel Heulerei. Mein Bruder und ich schliefen sehr lange Zeit im Bett unserer Eltern, wir weinten jede Nacht.

*Zuflucht bei Freunden*
Als ich wieder zu Schule ging, entdeckte ich, dass es hilft, mit anderen darüber zu sprechen. Ich begrüßte also meine besten Freundinnen und fing sofort an zu weinen. Als sie fragten, was los sei, erzählte ich zuerst, dass ich einen traurigen Film gesehen hatte. Eine Minute später erfuhren sie die Wahrheit.

*Mein Leben heute*
Meine Mutter, mein Bruder, Mamas Lebensgefährte und ich leben nun in einem anderen Haus. Mein Vater ist nach dem zweitem Umzug nun auch bei seiner Freundin heimisch geworden. Ich besuche ihn jedes zweite Wochenende, mein Bruder jedes vierte.

Man muss sagen, dass der Schmerz der Trennung vorbei geht und ich nur Gutes erlebt habe. Darüberhinaus hätte ich ohne die Trennung eine meiner besten Freundinnen nie kennengelernt. Außerdem kenne ich jetzt viele nette Leute. Für mich hatte alles also doch noch ein Happy End mit einer heilen Welt.

Also an alle, die das gleiche durchmachen: Es gibt daran auch gute Seiten und jeder Schmerz wird durch eine schönere und größere Erinnerung ersetzt.
Viel Glück dabei!

Autorin / Autor: mayma - Stand: 17. November 2010