Gott - was versteht man eigentlich darunter? 2. Teil

Das Wesen von Gott, oder: Bedingungslose Liebe

Es stimmt eigentlich, wenn Gott einen Namen, ein Gesicht hätte, wie würde er lauten bzw. wie würde es aussehen? Was wäre wohl, wenn Gott einfach nur ein "normaler" Mensch wie du und ich wäre? Ein Nachbar von nebenan, ein Supermarktverkäufer, ein Fremder. Wenn Gott jemand alltägliches wäre und uns sagen würde: "Hey, ich bin Gott, ich hab euch erschaffen und die Welt, auf der ihr lebt", wie würden wir reagieren? Wenn wir Gott vor uns stehen hätten, würden wir immer noch an ihn glauben, immer noch glauben, dass ist Gott, er hat mich erschaffen, er ist Jesu Vater? Würden wir so etwas immer noch glauben? Ich glaube nicht. Ich glaube, wir "dürfen" bzw. wir sollten uns keine Gedanken darüber machen, wie Gott aussieht, denn wenn wir es wüssten, dann wäre es doch unvorstellbar, dass er uns erschaffen hat, dann würden wir nicht mehr glauben, dass er der Schöpfer ist.

*Wie wollte uns Gott?*
Aber was ich mich auch oft frage ist: Wie wollte Gott unsere Welt? Ich denke mal, er wollte sie nicht so wie sie im Moment ist, also Kriege etc... Und: Wie wollte Gott uns? Also nicht direkt, wie er uns wollte, sondern ich frage mich oft, ob Gott überhaupt will, dass wir jeden Sonntag in die Kirche gehen und irgendwelche lateinischen Wörter vor uns herbabbeln, die wir meistens eh nicht verstehen. Viele Leute denken ja auch, um Gott näher zu sein, müssten sie in die Kirche gehen. Aber ich glaube nicht, dass man unbedingt in die Kirche muss, um mit Gott zu reden. Ich denke, Gott will es so, dass wir einfach so mit ihm reden, einfach erzählen, wie es uns geht. Egal wo; im Bus, beim Arzt. Immer wenn wir Zeit haben. Ein schöner Spruch, den ich mal gelesen hab, hieß: Gott hat immer Sprechzeit. Das stimmt, Gott hat immer Zeit für uns, nicht nur in der Kirche.

*Nun, was stellt man sich unter Gott vor?*
Tja, ich glaube, jeder hat seine eigene Meinung, unter dem er sich "seinen" Gott vorstellt. Jeder Mensch ist anders und deswegen hat jeder auch eine eigene Vorstellung von Gott. Vielleicht liegt es auch an den verschiedenen Sichtweisen, den verschiedenen Religionen. Ich glaube, Gott ist alles. Gott ist ein Baum, ein Fluss, eine Blume, Gott ist die Welt. Man sollte sich nicht so viele Gedanken darüber machen, wie Gott jetzt eigentlich aussieht, sondern eher sollte man einfach glücklich sein, dass es jemanden gibt, der einen wirklich liebt, der immer für einen da ist. Das Aussehen ist dabei egal.
Also: Was versteht man unter Gott? Jemanden ganz Großartigen, der dich so liebt, wie du bist und jemanden, dem man nicht unbedingt ins Gesicht schauen muss, um zu sehen, wer er ist, sondern einfach nur den Gedanken im Kopf haben: Es gibt einen Gott, der mich liebt.

Autorin / Autor: ryna - Stand: 27. September 2007