Kaum war ich aufgestanden, war der PC wieder an

Ich spielte meistens 12 Stunden am Tag

Doch nächstes Weihnachten wurde es wirklich schlimm. Ich übertrieb maßlos. Ich spielte meistens 12 Stunden am Tag, wenn nicht sogar mehr. Kaum war ich aufgestanden, war der PC wieder an und ich zockte, bis spät in die Nacht. Als das Event vorbei war, hatte ich mein Ziel auch erreicht. Und meine Spielsucht war nicht minder geworden. Ich jagte weitere Titel. Doch nicht mehr lange.

*Plötzlich wurde es langweilig*
Zwei, drei Monate später machte es einfach klick. Guild Wars machte keinen Spaß mehr, es wurde langweilig. Obwohl meine Gilde wirklich toll war, ich mich mit fast allen wirklich gut verstand und ich sogar ein Offizier war - das Spielen wurde langweilig. Einige Wochen lang zwang ich mich noch dazu, immer für einen Tag eine Stunde lang zu spielen, doch irgendwann ging ich einfach nicht mehr on. Natürlich hatte es solche Phasen schon öfters gegeben, Phasen in denen das Spielen langweilig wurde und ich es erheblich einschränkte. Doch die waren immer wieder vorbeigegangen. Es folgten Phasen des wirklich heftigen Spielens. Doch diesmal war es anders. Und so kam es, dass ich nach etwas mehr als zwei Jahren aufhörte.

*Alles ausgeschöpft*
Und ich hatte auch keinen wirklichen Reiz mehr, wieder anzufangen. Habe es bis heute nicht. Ich habe meinen ganzen virtuellen Besitz auch bereits verschenkt. Es tut mir nicht weh um das viele Geld und die Gegenstände. Sie sind ohnehin nur virtuell und somit unwichtig. Vor einem halben Jahr wäre das, glaube ich, undenkbar für mich gewesen. Doch es ist so, Guild Wars ist langweilig, ausgespielt. Es bietet viel, doch in den zwei Jahren habe ich alles ausgeschöpft. Ich hatte mir alle Erweiterungen besorgt, alles durchgespielt, alles ausprobiert. Es gibt nichts mehr Spannendes.

*Von der Sucht losgekommen*
Aber ich bin auch froh, dass ich nicht mehr spiele. Von meiner Sucht losgekommen bin, aufgehört habe. Man kann in der Zeit, während man früher gespielt hat, einfach etwas anderes, sinnvolleres unternehmen. Und man kommt wieder mehr unter die Leute, wirklich unter die Leute und nicht nur virtuell in einem Spiel. Natürlich habe ich immer noch Freunde aus der Zeit, als ich noch zockte. Und ich will sie auch nicht missen. Ich mag sie wirklich, und allein wegen ihnen finde ich es nicht schlimm, zwei Jahre lang gezockt zu haben. Ich glaube nicht, dass es zwei verlorene Jahre meines Lebens sind, nein, es sind eher zwei Jahre voller neuer Erfahrungen gewesen. Auch sie will ich nicht missen.

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Autorin / Autor: auro - Stand: 18. August 2008