Ergebnisse des Projekts in Kurzform

Von Oktober 2010 bis April 2013 ermöglichten etwa 40 Botschafterinnen (von der gestandenen Ingenieurin über die Meisterin bis zur Auszubildenden) aus 20 Unternehmen über 150 intensive Betriebserkundungen für über 60 Schülerinnen der Region OstWestfalenLippe.

Ziele

Drei Ziele dieses Modellprojekts im Rahmen der Bundesinitiative zur Gleichstellung von Frauen in der Wirtschaft standen dabei im Vordergrund: Mädchen sollten für Berufe in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik (MINT) begeistert, weibliche MINT-Fachkräfte in Unternehmen gestärkt und Unternehmen in ihrer Nachwuchssuche unterstützt werden. Mit gezielten Maßnahmen bauten die drei Kooperationspartner LizzyNet GmbH, OWL MASCHINENBAU und Arbeitgeberverband Gesamtmetall im Rahmen der Initiative THINK ING. eine Brücke zwischen Unternehmen (Personalverantwortlichen und weiblichen Fachkräften) aus der Metall- und Elektroindustrie und talentierten Schülerinnen, um Barrieren für Mädchen und Frauen in den MINT-Berufen zu verringern. Durch die Interaktion der drei Gruppen wurden neue Wege im Talentmanagement der Unternehmen beschritten.

*ielgruppen:*
Das Projekt richtete sich an Schülerinnen (13 bis 17 Jahre) in der Berufsorientierungsphase, an weibliche Fachkräfte (Botschafterinnen), an Unternehmensleitungen bzw. Personalabteilungen der Metall- und Elektroindustrie und an Politik und Öffentlichkeit.
Im Rahmen von mehr- und eintägigen Workshops und über eine betriebs- und schulübergreifende Online-Community traten die Botschafterinnen mit den Schülerinnen in Dialog und verabredeten Termine für mehrmalige Betriebserkundungen, in denen die Schülerinnen nicht nur das Unternehmen kennen lernten, sondern auch in praktischen Übungen erfuhren, wie Berufe in der Metall- und Elektroindustrie in der Realität aussehen. Währenddessen wurde experimentiert, dokumentiert und fotografiert, um die Ergebnisse in neue Darstellungsformen für MINT-Berufe einfließen zu lassen, die auch Mädchen ansprechen.
Am Ende der Erkundungsphasen erarbeiteten die Botschafterinnen zusammen mit den Schülerinnen Vorschläge für innovative Materialien zur Nachwuchs-Akquise: Flyer, Postkarten, Radiobeiträge und sogar Filme entstanden. Alle hatten das Ziel, MINT-Berufen zu einem lebendigeren Image zu verhelfen und die Unternehmen bei ihrer Suche nach weiblichem Nachwuchs zu unterstützen.

Ergebnisse:

  • MINT-Berufen wurde ein (weibliches) Gesicht gegeben, das nicht nur Schülerinnen unbefangener an diese Berufe herangehen lässt, sondern auch in Presse und Öffentlichkeit wahrgenommen wurde. Es entstanden viele Ideen, wie Unternehmen Technik-Nachwuchs gendergerecht anwerben und langfristig begeistern können.
  • Es entstand ein Netzwerk von weiblichen Fachkräften in den Unternehmen, die als Botschafterinnen das Projekt engagiert begleiteten und maßgeblich an der Umsetzung im Unternehmen beteiligt waren. Durch das Projekt wurden sie in ihrer Rolle im Betrieb gestärkt, ein regelmäßiges Coaching-Angebot zeigte ihnen Aufstiegs- und Karrierechancen auf. Für die Schülerinnen wurden sie zu einem wichtigen Role-Model, und in der Presse und Öffentlichkeit trugen sie durch (Online-)Portraits und Interviews zu einer breiten Bekanntmachung ihrer Berufe bei.
  • Die Unternehmen erhielten im Rahmen des Projekts frühzeitig Kontakt zu potentiellen neuen Fachkräften und Auszubildenden. Darüber hinaus zeigten sie sich während des Projekts bereit, sich für die Themen Chancengleichheit und geschlechtersensible Arbeitsplatzgestaltung zu öffnen. Einige nahmen das Angebot wahr, eine Stärken- und Schwächenanalyse zum Thema „Mädchen und Frauen in MINT-Berufen“ durchzuführen.
  • Über den gesamten Zeitraum wurde das Projekt evaluiert.
  • Die neu geknüpften Beziehungen zwischen den Unternehmen, den Botschafterinnen und den potentiellen Nachwuchskräften haben allen Beteiligten spannende Einblicke und Erkenntnisse verschafft, die nachhaltig wirken.
  • Zahlreiche Presseartikel erschienen und auch Fernsehsender berichteten mehrmals über das Projekt; besonderes Interesse hatten sie an den weiblichen Fachkräften in den Unternehmen, weil Berichte über Frauen in technischen Berufen nach wie vor selten sind.
  • Das Projekt wurde von einem Expert/innenrat begleitet, der sich aus Vertreterinnen und Vertretern der Bereiche Schule, Ausbildung, Forschung, Medien, Wirtschaft, Verbände und der Bundesagentur für Arbeit zusammensetzte. Als Schirmherrin konnte Barbara Steffens, NRW-Ministerin für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter gewonnen werden.
  • Die Ergebnisse werden auch nach Ablauf der Projektlaufzeit in Form von Handlungs- und Praxisleitfäden für die bundesweite Nutzung bereitgestellt und auf der Webseite www.mintrelation.de sowie durch die Unternehmen und Botschafterinnen in die Öffentlichkeit und getragen.

Förderung

Das Projekt wurde im Rahmen der Bundesinitiative „Gleichstellung von Frauen in der Wirtschaft“ (www.bundesinitiative-gleichstellen.de) gefördert. Dieses Programm wurde vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) gemeinsam mit der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) und dem Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) entwickelt und wird aus Mitteln des BMAS sowie des Europäischen Sozialfonds finanziert.

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