Um uns wirds einsam

Der WWF zum „Internationalen Tag der Biologischen Vielfalt“ am 22. Mai

Während wir uns im Supermarkt kaum noch retten können vor Marken, Sorten und Variationen und ratlos vor den Regalen stehen, obwohl wir doch eigentlich nur eine Packung Nudeln kaufen wollten, steht es um die Vielfalt der Natur besorgniserregend schlecht. Nur noch 30 bis 40 Prozent der tropischen Tierarten konnten die ForscherInnen des Living Planet Reports vom WWF in diesem Jahr finden. Der Rest? Ausgestorben! Aber nicht nur in den Tropen grassiert das Artensterben, weltweit ist der Bestand von 2.700 Arten (Säugetiere, Vögel, Reptilien, Amphibien und Fischen) um mehr als ein Viertel (28 %) zurück gegangen.

„Die Menschheit wird einsam auf dem Planeten Erde“ – so das Fazit des Umweltverbands WWF. Die Ursachen für das Verschwinden der Arten sind wir Menschen. Wir zerstören die Lebensräume vieler Tiere und Pflanzen, verschmutzen die Umwelt und provozieren den Klimawandel. Durch unseren weltweiten Handel und Verkehr schleppen wir überdies auch noch sogenannte invasive Arten in neue Regionen, die dort dann die heimischen Arten verdrängen. Die von uns verursachte Aussterberate von Tieren und Pflanzen liege Schätzungen zufolge mindestens hundertmal höher als der natürliche Artenschwund, so der WWF. 

Kann man diesen Trend überhaupt noch umkehren? Ja, meinen die UmeltschützerInnen, aber dazu müssten mindestens 20 Prozent der wichtigsten Landökosysteme, Feucht- und Meeresgebiete unter Schutz gestellt und zerstörte Ökosysteme und ihre Leistungen wiederhergestellt werden, die für die Nahrungs-, Wasser- und Energiesicherheit aller Menschen nötig sind. Bis 2020 müsse außerdem weltweit die Vernichtung von Wäldern gestoppt werden. Der Wald sei Heimat einer Vielzahl von Lebewesen und stabilisiere das Klima durch Umwandlung von CO2 zu Sauerstoff. Ein Beispiel: Würde weiter gerodet wie bisher, drohe der Lebensraum des Tigers komplett zu verschwinden. In mehr als der Hälfte der asiatischen Länder gingen die Wälder im vergangenen Jahrhundert um mehr als 70 Prozent zurück. Im gleichen Zeitraum sank die Anzahl der Tiger, die in der Wildnis leben, von 100.000 Tieren auf geschätzte 3.200 bis 3.500 Tiere. Ohne Gegenmaßnahmen würden diese Wälder bis 2050 so weit zurückgehen, dass sie keine Lebensräume für Tiger mehr bieten könnten. Darum sei es jetzt dringend an der Zeit, die Trendwende einzuleiten.

Im Lexikon bedrohter Pflanzen- und Tierarten könnt ihr nachschauen, wie es um euer Lieblings-Lebewesen steht

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Autorin / Autor: Redaktion/ Pressemitteilung - Stand: 22. Mai 2012