Out of space

Wettbewerbsbeitrag von Adanma Jana, 13 Jahre

Schwarz. „Wo bin ich?“, war Ashleys erster Gedanke. Sie war mit ihrer Klasse zum Mond geflogen. Doch dort lief plötzlich alles schief. Im Jungenzimmer hatte es einen Streit gegeben und ihr bester Freund Ben war weggelaufen. Als er nicht zurück kam, schlich sie sich weg und suchte ihn, fand dabei aber eine menschlich entwickelte Zivilisation. Doch sie war brutal, jeder hasste jeden und sie wirkten so als würden sie wie im alten Rom leben. Ashley hatte sich versteckt in die merkwürdige Stadt geschlichen und herausgefunden, dass sie Ben einfach mitgenommen hatten, dabei hatte er doch gar keine Chance ansatzweise lang zu überleben. Es gab hier keinen Sauerstoff, trotzdem konnte sie atmen, noch gab es Nahrung, die so aussah, als würde ein Mensch sie essen können. Ben würde draufgehen. Ashley hatte sich in der Stadt auf die Suche gemacht, um ihn zu finden und fand ihn nach Stunden ausgehungert in den Kerkern des Zentrums der Stadt. Dort war eine riesige Grube ausgehoben worden, die so geschmückt und gebaut war, dass Ashley der Gedanke an Gladiatorenkämpfe im Kopf schwirrte. Sie hatte sich unbemerkt an dem Wärter vorbeigeschlichen und mit Ben gesprochen. Nachdem er weggelaufen war, war er mitgenommen und eingesperrt worden. Er hatte was zu essen bekommen, es aber nicht angerührt. Das schlimmste aber war: Sie würden ihn kämpfen lassen. Jemand wie er sollte gegen einen der mehr als zwei Meter großen muskelbepackten und bewaffneten Ekay, so hatte Ashley sie genannt, da es übersetzt Mondkrieger bedeutete, kämpfen. Eins stand fest: sie musste ihn daraus holen. Dann bekam sie einen Schlag auf ihren Kopf. Schwarz.

Da war sie nun. In derselben Zelle wie Ben. Sie haben mich also doch bemerkt. Sie überlegte. „Glaubst du jemand wird bemerken, dass wir weg sind? In der Klasse meine ich.“, fragte sie ihn. „Vielleicht. Aber die meisten interessiert es nicht und die Lehrer sind zu beschäftigt dafür“, seine Antwort trug wenig Hoffnung, war aber berechtigt. Niemand in der Klasse war wirklich mit den zwei befreundet, noch mochten sie sich. Ashley entschloss: „Wir sollten versuchen hier rauszukommen. Dann sehen wir weiter.“ Ben stimmte ihr zu. Gemeinsam suchten sie nach einer Möglichkeit, den Wärter hereinzulegen, der ihnen so wie jetzt gerade, regelmäßig das Essen bringen sollte. Dann blitzten Ashleys Augen auf, sie schmunzelte, beugte sich zu Ben rüber und fing an ihm etwas zuzuflüstern. Eine Woche später war es so weit, Ben und nun auch Ashley mussten sich in der Arena der Ekay beweisen.

Einer der Gefängniswerter kam auf Ashley und Ben zu. Er hatte einen dicken rostigen Schlüssel dabei, der, das wussten die zwei bereits, perfekt in das Schloss der Zelle passte. „Showtime“, war das Einzige was Ben sagte. Ashley blieb leise. Mit einer Geste forderte sie der Wärter auf, mit ihm mitzugehen. Er führte die zwei in einen langen und unbeleuchteten Tunnel, dessen Ende man als ein grelles Licht bezeichnen konnte. Als sie ankamen, fanden sie sich in der hell erleuchteten Arena wieder, die Ashley beim ersten Mal gesehen hatte. Überall an den Rändern hatten sich Ekay versammelt. Nach einer unverständlichen Aussage wurden sie in die Mitte der Arena geführt. Nach einer weiteren Ansage kam aus einem anderen Tunnel eine hochgewachsene Gestalt raus: Es war ein ungewöhnlich starker und großer Ekay und schaute sie direkt an. Ein Schauer lief über Bens Rücken. Dann nickte er Ashley zu und lief provokant im Zickzack auf den Gegner los, während Ashley langsam rückwärts auf den Rand der Arena zusteuerte. Der Kämpfer ließ sich aber nicht aus dem Konzept bringen, lief auf Ben zu und packte ihn mit seiner klauenartigen Hand. Ben hatte keine Chance zu atmen. Doch wo blieb die Rettung? Ashley war nirgends mehr zu sehen. Der Ekay starrte Ben mit seinen dunkelroten Augen an. In seinen Augen spiegelte sich Hass und Mordlust wieder. Dann drückte er noch fester zu. Ein Knacken war zu hören. Wurden Ben gerade tatsächlich seine Knochen gebrochen? Nein, das Knacksen kam von wo anders her. Genauer gesagt von Ashley. Sie hatte sich mit einer merkwürdigen Apparatur an den Ekay herangeschlichen, war aber auf einen Knochen getreten, der unter ihrem Gewicht zerbrochen war. Der Ekay drehte sich zu ihr um. Jetzt musste sie nachdenken. Mit der freien Hand schlug der riesige Krieger jetzt nach ihr. Ein lautes Krachen war zu hören. Er hatte die Apparatur getroffen. Und sie war zerstört. Er macht einen Schritt in Ashleys Richtung, doch dann verfärbten sich seine Adern blau. Sein Gesicht verzerrte sich zu einer gequälten Grimasse und er riss seine Augen auf. Dann lockerte er seine Faust, ließ Ben fallen und kippte vorne um. Er bewegte sich nicht mehr. Ashley und Ben schauten sich an. Sie hatten gewonnen… 

Nachdem sie den Kampf gewonnen hatten, waren die Ekay außer sich. Sie behandelten die zwei wie Götter und machten sich, nachdem sie eine Weise der Kommunikation gefunden hatten, mit ihnen auf den Weg zur Raumstation. Ben und Ashley ging es gut und verbrachten die erste Hälfte bis zur Raumstation im Schweigen. Ashley brach die Stille: „Das hätte echt ihn die  Hose gehen können mit dem Knochen.“ „Ich weiß, meinte Ben, aber wie bist du auf die Idee mit diesem Gerät gekommen?“ Ashley schmunzelte: „Ganz einfach, ich habe realisiert, dass die Gefängniswärter unser Essen verabscheut haben. Sie hatten Angst, es zu berühren. Also ging ich davon aus, das auch die einfachste Berührung gefährlich werden könnte.“ Ben setze fort: „Also hast du den Wärter abgelenkt, seinen Schlüssel genommen und alles besorgtum eine riesenartige Spritze zu bauen, die du dann mit dem giftigem Essen befüllt hast, damit es unter der Haut schnell wirken kann.“ „Richtig“ Sie verfielen wieder der Stille. Als sie ankamen, verabschiedeten sie sich von den Ekay und betraten die Station. Sie wurden begrüßt und gingen direkt ins Bett. Als Ashley aufwachte war sie heilfroh. Sie sah Ben unversehrt schlafen. Ein Traum, es war alles ein Traum gewesen. Zumindest glaubte sie das. Ihr war noch nicht bewusst, in was sie da hineingeraten war.

Alle Infos

Die Über All Lesung

Lasst euch von sieben der Preisträger:innen des Wettbewerbs Über All in ferne Welten entführen

Die Über All-Preisträger:innen

Vielen Dank an alle Teilnehmenden für diese spannenden Exkursionen ins All und herzlichen Glückwunsch den Preisträger:innen

Die Über All Jury

Teilnahmebedingungen

Preise - Das gibt es zu gewinnen!

Schirmherrin Dr. Suzanna Randall

EINSENDUNGEN

Autorin / Autor: Adanma Jana