Mein aufregender Flug zum Mars

Wettbewerbsbeitrag von Annalena, 12 Jahre

Es war sieben Uhr morgens, als ich (Nike) zwischen meinem Vater und meiner Oma, auf dem Raketenstartplatz Cape Canaveral der NASA stand. Ich zitterte am ganzen Körper, und das nicht wegen der Kälte, sondern wegen der Aufregung. Denn ich würde heute mit drei anderen Kindern als erste Kinder der Welt auf den Mars fliegen, wo man 2052 ein Wasservorkommen entdeckt hatte, welches eine Übersiedlung auf den Mars ermöglichte. Meine Mutter war bereits auf dem Mars, und mein Vater würde in einem halben Jahr nachkommen. Aus einem Lautsprecher erklang die Stimme des Flugleiters. „Hallo, ich bin Markus Schmitt, der Leiter eures Fluges zum Mars. Bitte folgt mir in die Rakete.“ Die Rakete war riesig, noch größer als ich sie mir vorgestellt hatte. Ich konnte Emma, Anton und Mats sehen, sie würden mit mir zum Mars fliegen. Auch sie hatten jeweils nur ein Elternteil bei sich. Ich vermutete, dass sich das andere Elternteil bereits auf dem Mars befand. Herr Schmitt führte uns ins Innere der Rakete. Dort sahen wir Sitze mit Anschnallgurten und an der Wand waren Schlafsäcke befestigt. Herr Schmitt zeigte uns die Essensvorräte, das Funkgerät und die Raumanzüge. Ich versuchte mir alles gut einzuprägen. Dann fragte er, ob wir alle bereit wären, auf den Mars zu fliegen. Ich fühlte mich nach fünf Monaten Training bereit den Flug anzutreten. Wir würden 200 Tage allein unterwegs sein und uns nur über Funk mit unseren Eltern unterhalten können. Die Erwachsenen verließen die Rakete und ich sah in vielen Augen Tränen schimmern. Ich sah ein letztes Mal nach draußen auf die Erde, dann ging es los. Ich hörte durch einen Lautsprecher Herrn Schmitt „10, 9, 8, 7“ schreien, und innerlich verkrampfte sich mein Magen. „6, 5, 4,“ - ich schaute zu Emma, sie kauerte in ihrem Sitz und zitterte genauso wie ich. „3, 2, 1, 0“ - ich hörte einen ohrenbetäubenden Knall, und die Rakete flog mit geschätzten 20.000 km/h in Richtung Mars. Nach einigen, endlos erscheinenden Minuten, wurde der Flug ruhiger, und wir bekamen über Funk mitgeteilt, dass wir uns nun abschnallen dürften. Wir lösten unsere Gurte und schwebten schwerelos in der Kapsel herum. Obwohl ich die Schwerelosigkeit unzählige Male geübt hatte, war es doch ein völlig neues Gefühl. Wir schlugen übermütig ein paar Purzelbäume, und zogen uns immer wieder gegenseitig an den Füßen nach unten. Plötzlich begann im vorderen Teil der Kapsel ein Licht rot zu leuchten, und aus dem Lautsprecher erklang Herrn Schmitts aufgeregte Stimme. „Hallo ihr vier, ihr müsst jetzt Ruhe bewahren. Rechts von euch befindet sich ein schwarzes Loch.“ Die Nachricht schlug wie eine Granate ein und wir schwebten zum Fenster. „Ich sehe aber kein schwarzes Loch!“ sagte Anton. „Natürlich nicht du Blödmann, wie willst du denn ein schwarzes Loch vor schwarzem Hintergrund sehen?“ antwortete ihm Mats. Da merkten wir, dass wir stark nach rechts gezogen wurden. Wir hörten ein Knacksen aus dem Lautsprecher. Die Verbindung brach ab und uns umfasste die Finsternis. Wir konnten nichts mehr sehen und ich stellte mich darauf ein, dass es wohl das letzte Mal gewesen war, dass ich das Universum sah. Wir fielen und fielen. Ich klammerte mich an meinen Schlafsack und schloss die Augen. Ich weiß nicht, was ich erwartete - jedenfalls nicht, jemals wieder festen Boden unter den Füßen zu spüren. Doch wir erreichten festen Boden. Nicht gerade sanft, aber wir erreichten ihn. Mit einem ohrenbetäubenden Knall fielen wir auf den Raketenboden. Ich schrammte mir Knie und Ellbogen auf, mein Knöchel schmerzte, und ich humpelte zum Fenster. Was ich dort erblickte verschlug mir die Sprache. Eine Landschaft wie im Regenwald erstreckte sich vor dem Raketenfenster. „Das ist …. krass!“ staunte Anton. Es war wirklich unglaublich. Wir waren durch ein schwarzes Loch in eine neue Galaxie gekommen. Auf einmal klopfte es an der Raketenwand. Wir wichen vor Schreck zwei Schritte vom Fenster weg. Waren wir nicht allein? Gab es noch mehr Lebewesen in dieser Galaxie? Wir hatten keine Zeit darüber nachzudenken, denn im nächsten Moment, riss jemand einen Teil der durch den Absturz zertrümmerten Raketenwand ab. Wir schrien auf, denn zum Vorschein kamen drei Wesen, wie wir sie bisher nur in Filmen gesehen hatten. Es waren Außerirdische, ein roter, ein gelber und ein grüner. In meinem Körper machte sich Angst breit. Ich war mir sicher, dass es jetzt aus mit uns war. Aber ich irrte mich. „Servus Anti-Erdlinge“, sagte der gelbe Außerirdische. „Wilkommen in Galaxie 23HQ7. Ihr braucht keine Angst vor uns zu haben, wir sind meistens nett.“ Mein Gehirn arbeitete auf Hochtouren. Konnten wir den Außerirdischen trauen? „Es gibt nur ein kleines Problem“, meldete sich der Rote zu Wort. „Zwar gibt es einen Weg, ohne eure Rakete auf den Mars zu kommen, mit unserem Raumfahrzeug PQ7. Allerdings fährt dieses Fahrzeug nur in Anwesenheit eines Außerirdischen. Und da kein Außerirdischer, der diese Galaxie einmal verlassen hat, wieder zurückkehren kann, wird keiner euch begleiten.“ „Und einen anderen Weg gibt es nicht?“, fragte Emma. „Nein, einen anderen Weg gibt es nicht“, antwortete der Rote. „Das heißt, wir müssen für immer hier bleiben“ schluchzte Anton. Der Rote nickte. „Nein, das müsst ihr nicht“, sagte eine unbekannte Stimme. „Ich werde euch begleiten.“ „Das kannst du nicht tun, Elli“, sagte der blaue Außerirdische zu der Sprecherin, die ihrem Aussehen nach zu urteilen halb Außerirdische, halb Mensch war. „Doch das werde ich! Hier werde ich doch nur als Außenseiterin behandelt, nur weil ich ein Halbmensch bin. Vielleicht ist das auf dem Mars nicht so. Folgt mir Anti-Erdlinge!“ Uns blieb nichts anderes übrig, als ihr in das PQ7 zu folgen. Den anderen Außerirdischen konnte man ansehen, wie schwer es ihnen fiel, sich von Elli zu verabschieden. Wir winkten ihnen ein letztes mal zu, dann startete die Rakete, und zu viert setzten wir unseren aufregenden Flug zum Mars fort.

Alle Infos

Die Über All Lesung

Lasst euch von sieben der Preisträger:innen des Wettbewerbs Über All in ferne Welten entführen

Die Über All-Preisträger:innen

Vielen Dank an alle Teilnehmenden für diese spannenden Exkursionen ins All und herzlichen Glückwunsch den Preisträger:innen

Die Über All Jury

Teilnahmebedingungen

Preise - Das gibt es zu gewinnen!

Schirmherrin Dr. Suzanna Randall

EINSENDUNGEN

Autorin / Autor: Annalena