Imaginäre Außerirdische

Wettbewerbsbeitrag von Joana, 14 Jahre

Der Countdown ging los. Die Rakete warf sich in die Luft mit einer rasanten Geschwindigkeit. So sollte es auch für 8 Minuten sein. Doch ehe wir die Erdoberfläche überschreiten konnten, verlangsamte sich die Rakete und fiel zurück. Ist das jetzt mein Ende? Bevor ich meinen Traum erfüllen konnte? Mein Team hatte die Rakete wieder in den Griff gekriegt. Nun waren wir über die Erdoberfläche, im Weltall. Es war wunderschön, überall waren Sterne zu sehen. Die Rakete näherte sich Richtung Mond.
Ich war mit Daniel, mein Kollege, der dunkles Haar und dunkle Augen hatte, auf dem Mond unterwegs. Er deutete auf etwas in der Ferne hin und ging in diese Richtung. Ich verstand nicht, was er wollte, wir konnten ja schließlich nicht reden, da es keinen Schall gibt. Ich blieb stehen und war von den Sternen abgelenkt. Ich war wohl zu tief in Gedanken gesunken, dass ich Daniel völlig vergaß. Ich schaute mich hektisch nach Daniel um. Keine Spur, bis ich eine Gestalt mit Daniel in den Armen sah, Daniel sah so aus, als wäre er nicht bei Bewusstsein. Die Gestalt legte Daniel grob zur Seite und bewegte sich in meine Richtung. Ich versuchte wegzurennen, aber es klappte nicht. Die unbekannte Gestalt hatte ihre Arme auf meinen Schultern und mir wurde schwarz vor Augen.
Mir war schwindelig. Es dauerte eine Weile bis ich realisierte, dass ich mich in einem recht modernen Raum befand, wo ich auf dem Boden lag. Ich stand vorsichtig auf. Ich hatte mein Raumanzug nicht mehr an, stattdessen ein pechschwarzes langes Kleid. Ich konnte normal den Sauerstoff wie auf der Erde atmen. Fragen schossen mir in meinen Kopf, aber das war jetzt nicht Sache. Wichtig war es herauszufinden, wie ich Daniel finde oder hier herauskam. Ich verließ den Raum, ging ich in den Raum gegenüber von mir. Der Raum war ebenso modern gehalten mit abstrakte Gemälden an den Wänden. Ich hörte ein Rascheln hinter dem Schreibtisch. Ich näherte mich vorsichtig und sah eine Person. Ich schrie auf und die Person erschreckte sich gewaltig. Es war Daniel. Ich atmete erleichtert auf. „Estelle! Es geht dir gut, weißt du was hier los ist?“, fragte Daniel ängstlich.
„Daniel ich habe mir so Sorgen gemacht. Ich weiß nicht, was passiert ist, da war nur diese Gestalt und dann-“
Schritte näherten sich und wir mussten schnell reagieren. Hektisch suchten wir uns ein Versteck, doch ich fiel gegen ein Regal und dieses öffnete sich zur anderen Seite. Daniel half mir hoch. Wir gingen durch den Gang, den das Regal aufgedeckt hatte. Am Ende des Ganges bildete sich ein Raum mit leichter Belichtung und grauen Wänden. Mir wurde schwindelig als ich bemerkte, was sich in den Raum befand. Raumanzüge und Leichen in Käfigen.
„Daniel was zum-“, würgte ich raus, doch Daniel, der mich an meinem Ärmel hinter den Raumanzügen zog, deutete nur drauf, dass jetzt keine Zeit für Fragen sind. Die Schritte kamen immer näher. Jetzt war der Auslöser der Schritte im selben Raum. Ich sah nun, was die Gestalt war. Eine Person, die ich für weiblich halten würde, kurze blonde haare, blaue Augen und muskulös. Ein Mensch? Diese ganze Sache verwirrten mich nur. Schweiß lief mir die Stirn hinunter. Plötzlich kam die Unbekannte Richtung Daniel und ich und packte ihn an seinen Arm. Sie zerrte ihn hektisch in einen Käfig und sperrte diesen ein. Daniel war scheinbar zu geschockt, um sich zu wehren. Ich war zu geschockt, um auch nur zu realisieren, was passiert war. Nun sah die Unbekannte mich an und packe mich an meinem Bein. Sie zerrte mich auf den Boden zu einem Raum. Während sie mich zog, fühlte sich mein Rücken so an, als hätte dieser Feuer gefangen. Ich hatte ohne Zweifel ein Dutzend Prellungen an meinen Rücken. „Ich stelle mich dir als Roja vor“, stellte die Unbekannte sich vor. „Ich werde dir drei Fragen beantworten, da heute dein letzter Tag, an dem du lebst, zumute sei.“ Sie kramte in der Schublade und zog ein Messer hervor.
"Estelle", meinen Namen betonte sie und ich schluckte."Woher kennst du meinen Namen?", sagte ich, während ich versuchte, wieder auf meinen Beinen zu stehen. Roja lachte sarkastisch. "Aus allen möglichen Fragen fragst du mich ausgerechnet diese? Ich kenne dich, Estelle, aus eurer Menschenwelt. Nun liebe Estelle, wie wärs, wenn ich dir mitteile, dass ich mich in Tiere umwandeln kann und dein Kater Zayn dein ganzes Leben ich war."
Ich war sprachlos. Nein. Niemals. Alles fühlte sich wie ein schlechter Traum an. "Warum würdest du sowas tun?!", schrie ich.
Roja grinste nur:"Ganz einfach, um das Leben auf dem Menschenplaneten besser zu verstehen. Ich habe vor, nachdem ich euer Leben nehme, gleich die gesamte Erde einzunehmen. Hinter diesem Gebäude, wo wir uns befinden, befindet sich eine Kanone, die ich mithilfe der Raketen der anderen Astronauten gebaut hab. Diese wird in Sekunden den gesamten Menschenplaneten explodieren lassen und dies tue ich nur aus Langweile". Roja brachte mich mit ihren Worten beinah aus dem Gleichgewicht. "Woher kommst du?", fragte ich und trat ein paar Schritte zurück, während ich etwas, das wie ein Feuerzeug aussaht, ohne dass sie mich sah, aus dem Regal neben mir nahm. "Von hier", lachte Roja teuflisch, nahm das Messer und bewegte dieses hektisch zu mir. Doch ehe sie mich treffen konnte, hatte ich den Schrank mit voller Wucht zu ihr geschoben, so dass er auf sie fiel und diesen anschließend mit dem Feuerzeug angezündet. Ich rannte aus dem Raum, so schnell ich konnte. Ich fiel und und mein Kopf schmerzte. So sehr, dass ich es nicht mehr weiter schaffte.

Es fühlte sich so an, als würde ich in meinen Gedanken gefangen sein. War ich tot? Diese Frage stellte ich mir schon zig Male. Doch plötzlich fühlte ich Schmerz. Physikalischen Schmerz. Ich versuchte, meine Augenlider zu öffnen. Ein grelles Licht trat mir entgegen, meine Lippen waren trocken und mein Körper schmerzte. Als ich es schaffte, meine Augen etwas zu fokussieren, sah ich, dass meine Mutter neben mir in Gedanken gesunken war. Als sie mich erblickte, erhellte sich ihr Gesicht. Sie sagte etwas, doch es fiel mir schwer zu hören, was sie sagte. Ich realisierte, dass ich in einem Krankenhaus war. "Was ist passiert?", würgte ich schwach heraus. "Liebes, ich bin so dankbar, dass es dir gut geht, die Rakete hatte Schwierigkeiten beim Start und ist abgestürzt", sagte meine Mutter tragisch. Meine Rakete ist abgestürzt? Aber was ist dann mit Roja? Wie kann das möglich sein? Es fühlte sich doch alles so lebendig an. Meine Mutter sprach weiter: "Du warst 3 Wochen im Koma. Deine Teamkollegen haben es nicht geschafft", sie schaute betrübt auf den Boden. Ich konnte nicht weinen, denn meine Augen fielen wieder zu.

Alle Infos

Die Über All Lesung

Lasst euch von sieben der Preisträger:innen des Wettbewerbs Über All in ferne Welten entführen

Die Über All-Preisträger:innen

Vielen Dank an alle Teilnehmenden für diese spannenden Exkursionen ins All und herzlichen Glückwunsch den Preisträger:innen

Die Über All Jury

Teilnahmebedingungen

Preise - Das gibt es zu gewinnen!

Schirmherrin Dr. Suzanna Randall

EINSENDUNGEN