Neues Leben

Wettbewerbsbeitrag von Rieke, 16 Jahre

Nach vielen Stunden meiner Arbeit an einer Formel zu erneuerbaren Energien im Weltall, bemerke ich ein Ruckeln der Raumstation. Ich erschrecke aus meiner Arbeit, denke mir aber, dass das ganz normal ist. Das passiert hier wohl öfter. Doch das Ruckeln hört nicht auf und ich bekomme Panik. Ich sage zu mir selber: „Komm schon Stella, konzentriere dich!“ Ich nehme ein paar kräftige Atemzüge und denke nach, was ich jetzt machen könnte. Ich schwebe zum Cockpit und als ich dort ankomme, bleibt mir die Luft weg. Vor mir ist ein galaktischer Nebel und zieht mich samt der Raumstation dorthin. Alles wird davon angezogen und die Space 3 bewegt sich immer weiter darauf zu. Plötzlich höre ich im Hintergrund das Funkgerät: „Stella, Stella bitte kommen! Was ist da los?“ Die Crew muss mitbekommen haben, dass etwas mit meinem Raumschiff nicht in Ordnung ist. Ich weiß nicht, was ich machen soll. Ich bin so hilflos und allein. Da kommt mir der Gedanke. Ich muss die Raumstation weg lenken. Vor lauter Panik ist mir das nicht früher eingefallen. Ich greife mit einer Hand das Lenkrad und mit der anderen das Funkgerät. Durchatmen. Während ich mit meiner gesamten Kraft versuche die Raumstation vom galaktischen Nebel wegzulenken, spreche ich in das Funkgerät „Bitte kommen! Hier ist Stella und ich werde gerade von einem galaktischen Nebel irgendwo hineingezogen. Ich kann die Space 3 nicht weg lenken.“ So sehr ich mich anstrenge, es klappt nicht, und dann sehe ich es vor mir. Ein riesiges schwarzes Loch und ich bewege mich direkt darauf zu. Ich nehme noch mal das Funkgerät und schreie „Bitte kommen! Hinter dem Nebel ist ein riesiges schwarzes Loch und ich kann nichts mehr machen.“

Dann plötzlich bin ich im schwarzen Loch und höre nur noch die Crew aus dem Funkgerät schreien „Stella, Stella.“ Dann verstummt das Funkgerät und das schwarze Loch verschluckt mich, mit der Raumstation. Innerlich bin ich am Schreien und bete um mein Leben. Ich bin verloren! Ich kann nichts erkennen und habe Angst. Ich habe so viele Fragen im Kopf und dann plötzlich tut sich ein Licht auf. Ich werde aus dem Loch geschleudert und sehe eine andere Galaxie. Sie ist überwältigend und da ist ein anderer Planet. Ich hätte nicht gedacht, dass nach so viel Dunkelheit wieder Licht kommt. Ich muss jetzt irgendetwas machen. Irgendwo anhalten um nachzudenken. Der fremde Planet ist der perfekte Ort dafür. Ich fliege mit der Space 3 zum Planeten und lande dort. Ich bin überrascht. Auch diesen Planeten umgibt eine Atmosphäre, genau wie die Erde. Ich ziehe mir zur Sicherheit meinen Astronautenanzug an und öffne die Tür. Eine völlig andere Welt öffnet sich mir. Ich mache einen ersten Schritt und es fühlt sich wie Zuhause an. Ich mache noch einen Schritt und dann noch einen.

Ich schwebe mit leichten Sprüngen über den Planeten und kann ihn richtig erkunden. All die kleinen Hügel und Wölbungen. Doch nach einer Zeit muss ich wieder an meine Crew auf der Erde denken und ich bekomme wieder ein bisschen Angst. Nachher komme ich nicht zurück und bleibe für immerhier. Ich schwebe zur Raumstation zurück. Ich habe einen Plan. Ich muss das Funkgerät reparieren. Nur wie? Es scheint leer zu sein und ich habe keine Energie. Energie denke ich mir. Das ist es. Ich muss meine Formel für erneuerbare Energien im Weltall fertigstellen. Wenn ich das schaffe, kann ich Energie im ganzen Weltall herstellen und so wieder das Funkgerät laden und meine Crew kontaktieren. Ich mache mich sofort an die Arbeit. Doch es ist sehr kompliziert.

Ein paar Tage vergehen und dann habe ich es. Jetzt muss ich es nur noch ausprobieren. Ich nehme das Funkgerät und schließe es an den Apparat an, den ich extra dafür gebaut habe, um Energien zu empfangen. Voller Vorfreude reiße ich die Tür der Raumstation auf und dann merke ich es. Ich habe meinen Astronautenanzug vergessen. Ohne ihn kann ich nicht atmen. Ich will zurück in die Raumstation, doch ich stehe wie gelähmt da. Mein Körper will sich nicht bewegen. Ich denke, dass mich jetzt das Ende erreicht und ich sterbe. Doch es passiert nichts. Ich sterbe nicht, sondern ich kann atmen. Das ist unfassbar. Man kann genau, wie auf der Erde atmen. Diese Atmosphäre scheint der von der Erde zu ähneln. Unglaublich! Ich erwache nun endlich aus meiner Starre. Ich muss mich erst auf das Funkgerät konzentrieren und dann kann ich mich um diesen Planeten und das Phänomen, dass man hier atmen kann, kümmern. Ich halte nun mein selbstgebautes Gerät in die Luft und strecke mich. Das muss jetzt einfach funktionieren, sonst habe ich keine andere Idee mehr. Ich schaue auf das Gerät und sehe dort Energiewellen. Es klappt!! Mein Apparat kann Energie von den sich bewegenden Teilen im Weltall empfangen. Nach ca. fünfzehn Minuten erkenne ich, dass mein Funkgerät sich wieder anschaltet. Mein Funkgerät funktioniert endlich wieder. Ich muss jetzt nur noch ein bisschen stehen bleiben, dann hat das Funkgerät wieder genug Akku, dass ich damit wieder in die Raumstation kann.

Nachdem das Funkgerät wieder genug Akku hat, renne ich in die Raumstation, zum Cockpit. Dort setze ich mich und atme tief durch. Ich spreche in das Funkgerät „Bitte kommen, Bitte kommen! Hier ist Stella. Kann mich jemand hören?“ Ich warte und warte. Dann kommt endlich die Antwort von meiner Crew. Ich könnte vor Glück schreien. „Stella, Stella. Alles gut bei dir? Was ist passiert?“ Ich antworte „Ich bin durch ein schwarzes Loch in eine andere Galaxie und jetzt auf einem Planeten.“ Die Crew antwortet „Unglaublich! Zum Glück ist dir nichts passiert!“ Doch ich muss noch etwas loswerden. Ich spreche erneut in das Gerät „Ich habe herausgefunden, dass man hier auf dem Planeten atmen kann wie auf der Erde. Hier kann neues Leben entstehen.“ Die Crew antwortet überrascht „Was, das ist unglaublich! Was hast du jetzt vor?“ Ich halte kurz inne und gehe in mich. Ich sage dann: „Ich bleibe hier. Ich kann hier Energie herstellen und hier können sich neue Menschen ansiedeln. Ich habe nichts auf der Erde und hier kann ich ein neues Leben beginnen. Hier fühlt es sich richtig und wie Zuhause an. Ich habe meinen Platz gefunden.“

Alle Infos

Die Über All Lesung

Lasst euch von sieben der Preisträger:innen des Wettbewerbs Über All in ferne Welten entführen

Die Über All-Preisträger:innen

Vielen Dank an alle Teilnehmenden für diese spannenden Exkursionen ins All und herzlichen Glückwunsch den Preisträger:innen

Die Über All Jury

Teilnahmebedingungen

Preise - Das gibt es zu gewinnen!

Schirmherrin Dr. Suzanna Randall

EINSENDUNGEN