"Du sollst dich fürchten!"
Studie: Angst vor Spinnen und Co. erlernen wir im Kindesalter
Wohl die wenigsten von uns werden beim Anblick einer Spinne vergnügt quietschen und vor Freude in die Luft springen. Doch hatten wir schon als Baby Angst vor Schlangen, Kakerlaken und anderen Krabbeltieren? Bisherige Studien sprachen von einem angeborenen Schutzmechanismus. Dass unsere Phobien nicht nur angeboren, sondern anerzogen sind, behaupten nun Psychologen der Rutgers University in New Jersey. In einer aktuellen Studie untersuchten sie die Ängste im frühen Kindesalter und stellten fest, dass Babys furchtlos sind.
Allerdings zeigt ihre Studie auch, dass Kleinkinder besonders früh und schnell lernen, sich vor etwas zu fürchten. Die ForscherInnen zeigten zunächst Kindern im Alter von sieben Monaten nebeneinander zwei Videos: Auf dem einen Bildschirm sahen sie eine Schlange, auf dem zweiten ein „harmloses“ Tier, vor dem sich nur die wenigsten fürchten, wie etwa einen Elefanten. Bei beiden Videos zeigten die Kinder keinerlei Anzeichen von Angst.
Spielten die ForscherInnen gleichzeitig eine ängstliche Stimme vom Band ein, so blickten die Kinder länger auf die Schlange als auf das andere Tier. Die Aufmerksamkeit für die Schlange war also weitaus größer als für die „harmlosen“ Tiere. Die Wissenschaftler schließen aus den Versuchen, dass Schlangen, Spinnen und Co. von Geburt an unsere Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Diese ist allerdings nicht automatisch mit Angst verbunden. Uns vor Krabbeltieren zu fürchtern lernen wir erst, wenn wir in unserem Umfeld entsprechend ängstliche Reaktionen wahrnehmen. Genauso schnell, wie Schlangen uns in ihren Bann ziehen, genauso schnell lernen wir also, uns vor ihnen zu fürchten.
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Autorin / Autor: Redaktion - Stand: 1. Februar 2011