Kinderarbeit

Was haben Kaffee, Tee, Honig, Zucker, Kakao, Schokolade, Bananen, Orangensaft, Schnittblumen, Fußbälle, T-Shirts und Teppiche gemeinsam ??

Sie werden von Kindern genäht, gepflückt, geknüpft und geerntet. Seit 1976 ist in Deutschland eine Beschäftigung von Kindern unter 14 Jahren verboten. Für die meisten 14jährigen in Deutschland besteht ein normaler Tag aus Schule, Hausaufgaben und vielleicht etwas Mithilfe im Haushalt. Trotzdem begegnen uns täglich Produkte, an deren Ernte oder Produktion Kindern beteiligt waren.

In Zahlen

Zur Zeit arbeiten nach Schätzungen der ILO (International Labour Organisation) in den sogenannten Entwicklungsländern etwa 250 Millionen Kinder unter 14 Jahren. - Etwa 153 Millionen davon in Asien, 80 Millionen in Afrika und ca. 17 Millionen in Lateinamerika. -
Weltweit werden zwar etwa 82% aller Kinder eines Jahrgangs eingeschult aber umgekehrt bedeutet dies, dass über 100 Millionen Kinder nie eine Schule besuchen. Diese Kinder arbeiten, um sich selbst und ihre Familien zu ernähren.

Und warum ?

Darüber haben sich schon viele die Köpfe zerbrochen.
Zu den Ursachen gehören Armut, schlechte Bildungssysteme, fehlende Gesundheitsversorgung oder veraltete Traditionen. Ein Grund ist sicherlich auch, dass wir, in der sogenannten ersten Welt, für unsere Produkt so wenig wie möglich bezahlen möchten. Kinder sind nämlich die billigsten Arbeiter. Aber genau dieser Punkt lässt sich am leichtesten von jedem Einzelnen beeinflussen.

Was tun ?

Die meisten Verbraucher/Innen möchten natürlich keine Produkte kaufen, an deren Herstellung Kinder beteiligt waren. Allerdings möchte auch niemand auf bestimmte Artikel verzichten müssen. Ein Boykott dieser Waren bewirkt oft nur, dass die Kinder unter noch schlechteren Bedingungen arbeiten müssen oder auf der Straße landen.

Die faire Alternative

Eine Alternative bieten sogenannte fairgehandelte Produkte. Verschiedene Organisationen wie z.B. Transfair, Rugmark, Care&Fair, Gepa oder Flower Label vergeben Warenzeichen an Unternehmen, die nicht nur keine Kinder unter 14 Jahren beschäftigen, sondern auch gesetzliche Mindestlöhne zahlen und Kontrollen zur Überprüfung dieser Vereinbarungen zulassen.
Fairgehandelte Produkte sind also teurer als andere, damit Familien es sich leisten können, auf die Arbeit ihrer Kinder zu verzichten.

An die Öffentlichkeit !

Ein ganz großes Problem ist, dass viele gar nicht wissen, dass sie Waren kaufen, die von Kindern hergestellt wurden oder welche Artikel fair produziert wurden. Daher ist es so wichtig, anderen davon zu erzählen oder sogar an die breite Öffentlichkeit zu gehen. Eine tolle Idee hatten Schüler und Schülerinnen der 6. Klasse aus Wassenberg. Nachdem sie sich ausgiebig mit der Situation lateinamerikanischer Straßenkinder auseinandergesetzt hatten, sammelten sie schließlich mit Kinderarbeit für ein peruanisches Kinderhaus, indem sie z.B. Schuhe putzten, Autos wuschen oder musizierten. Die Organisation Terres des Hommes stellt auf ihrer Seite noch weitere Projekte vor, vielleicht ist auch eins für euch dabei.

Weitere Informationen

Autorin / Autor: Sandra Schmitz - Stand: 22. Mai 2002