Wie kann Artenschutz im Alltag aussehen?

firstMary hat sich Gedanken über unsere Umwelt gemacht und gibt wichtige Tipps!

Was ist Artenschutz?

Artenschutz nennt man die Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Wiederansiedelung gefährdeter oder vom Aussterben bedrohter Tier- und Pflanzenarten. Naturschutz und Artenschutz sind sehr ähnlich und gehören zusammen. Oft bedeutet Artenschutz gleichzeitig auch Biotopschutz, weil die Arten nicht anders als in ihrem natürlichen Lebensraum überleben können.

*Welche Ziele verfolgt der Artenschutz?*
Der Artenschutz hat es sich zum Ziel gemacht die Artenvielfalt und das biologische Gleichgewicht zu halten oder zumindest zu schützen, Tiere und Pflanzen vor Krankheiten zu sichern und Lebewesen vor Schäden und Krankheiten durch die Umweltverschmutzung zu bewahren

*Wozu braucht man Artenschutz?*
Artenschutz ist nötig, damit das biologische Gleichgewicht erhalten bleibt, damit nicht alle Tiere und Pflanzen aussterben und damit die Umwelt nicht zu sehr verschmutzt wird (Pflanzen reinigen die Luft). Aber Artenschutz wird erst nötig, wenn die Tiere und Pflanzen gefährdet sind- und das sind sie!

*Tier- und Pflanzenarten sind gefährdet durch*
Durch das Jagen und Töten der Tiere (z.B. in Afrika, Elefanten und Leoparden, hier das Sammeln von Geweihen oder ausgestopften Tieren), die Zerstörung ihres Lebensraumes (Infrastruktur, Rodung der Wälder, Städte und Dörfer vergrößern sich....), durch Umweltverschmutzung und durch Klimaveränderungen und Schwankungen (heiße, trockene Sommer, warme Winter) sind viele Tier- und Pflanzenarten sehr stark gefährdet.

*Warum sollte man sie schützen?!*
Einmal ausgestorbene Pflanzen und Tiere sind für immer verloren, sie können nicht mehr ersetzt werden. Die Vielfalt der Arten ist wichtig für das biologische Gleichgewicht und die einzelnen Nahrungskreisläufe. Die Pflanzen und Tiere sind wichtig für Medizin, Wissenschaft und Forschung, denn an ihnen können Biologen, Wissenschaftler usw. neue Lebensarten entdecken und erforschen. Außerdem sind/und werden viele Lebewesen noch nicht einmal entdeckt worden, bevor sie ausgestorben sind/aussterben, und mit jeder ausgestorbenen Art verlieren wir viel Wissen über die Natur und ihre „Bewohner“.

*Wer setzt sich für den Artenschutz ein und organisiert Projekte?*
Es gibt bestimmte Organisationen wie Greenpeace, der Deutsche Naturschutzring, das Umweltministerium, (Jugend)Gruppen und andere offizielle Naturschutzverbände, die Naturschutzprojekte organisieren, je nachdem auch Demonstrationen und Streiks ankündigen und durchführen. Dort kann sich jede/r anmelden und Mitglied werden, der möchte, man kann sich Informationen zusenden lassen, in seiner Gemeinde aktiv werden (s.o. Müll sammeln usw.), zu Hause Abfall vermeiden und Wasser sparen....

*Welche „Arten“ von Artenschutz gibt es?*
Es gibt zwei grundsätzlich zu unterscheidende Formen des Artenschutzes: - In-situ-Maßnahmen, das sind Maßnahmen zur Arterhaltung in ihrem natürlichen Lebensraum - Ex-situ-Maßnahmen, das sind Maßnahmen bei denen die Arterhaltung künstlich, durch Zoohaltung oder Nachzüchtung erfolgt.

*Was hat die „Rote Liste“ mit Artenschutz zu tun?*
Die „Roten Listen“, Listen, in denen alle gefährdeten Pflanzen- und Tierarten aufgezählt sind, stellen einen wichtigen Bestandteil des Artenschutzes dar. Diese Listen sind nicht einfach so aufgeschrieben: „Wächst bei uns nicht so oft, ist also gefährdet oder sogar vom Aussterben direkt bedroht..“, sondern setzen sich aus wissenschaftlichen Nachforschungen zusammen, wie viele Pflanzen und Tiere der einzelnen Arten in dem Schutzgebiet leben. Deshalb kann man verschiedene Gefährdungskategorien festlegen:

0= Ausgestorben/Verschollen - In dem Gebiet ausgestorbene, verschwundene oder ausgerottete Arten, die (seit mindestens 50 Jahren) nicht mehr gesehen wurden

1= Vom Aussterben bedroht - Arten, die in dem betreffenden Gebiet nur noch sehr selten vorkommen und somit stark gefährdet sind. - Arten, deren Bestände aufgrund neuer Umweltbedingungen plötzlich sehr schnell zurückgehen und - Arten, deren Bestände schon seit längerer Zeit stark zurückgehen und auf eine bedrohlich kleine Menge zusammengeschrumpft sind

2= Stark gefährdet - Arten, deren Bestand im größten Teil des Schutzgebietes gefährdet ist. Wenn die Gefahren erhalten bleiben, sterben diese Pflanzen und/oder Tiere innerhalb der nächsten zehn Jahre aus.

3= Gefährdet - Arten, deren Bestand in einem großen Teil des Schutzgebietes gefährdet ist (regionale und/oder lokal nur noch kleine Bestände). Wird die Situation nicht entschärft, so sind diese Arten vermutlich in ca. zehn Jahren stark gefährdet.

R= Extrem seltene Arten mit geographischer Restriktion ( =geographischer Beschränkung) - Arten, die nur in einem begrenzten Gebiet vorkommen und deren Bestand grundsätzlich sehr gering ist, aber stabil bleibt. Sie können jedoch theoretisch durch Katastrophen oder andere Ereignisse schlagartig ausgerottet werden, sind daher also auch mehr oder weniger gefährdet.

*Wie kann Artenschutz im Alltag aussehen?*
Artenschutz betrifft jeden, hier einige Beispiele, wie man etwas dafür tun kann. Einfache Dinge, die jede/r im Haushalt tun kann:

  • Wasser sparen
    Wasserhahn während dem Zähneputzen nicht laufen lassen, bei drei Minuten Putzzeit werden nämlich so 25l Wasser verschwendet. - Duschen statt Baden- so kann man ungefähr 100l Wasser sparen. - Eine Spartaste in die Toilette einbauen, das spart auch viel Wasser.
  • Abfall vermeiden
    Nur Dinge mit umweltfreundlichen Verpackungen kaufen, die recycelt (= wiederverwendet) werden können, am besten wären aber Dinge ohne eine überflüssige Verpackung- Salatgurken z.B. haben ja schon ihre Schale als Hülle, sie müssen nicht noch mal in Plastikfolie eingeschweißt werden. Und wir müssen die Verpackung mitbezahlen, d.h. Obst, Gemüse und andere Sachen mit überflüssiger Verpackung kosten uns schon beim Kaufen mehr, als andere und wir müssen später ihre Entsorgung bezahlen. Unnötige Verpackungen zu vermeiden ist also auch billiger für uns. - Bücher, Zeitungen und Hefte aus umweltfreundlichem Papier sollte man möglichst oft kaufen, das kann nämlich recycelt werden. - Einwegflaschen aus Glas sammeln und in den Container dafür einwerfen. - Aludosen , auf denen kein Pfand ist, auch sammeln und in die entsprechenden Behälter entsorgen, sie werden dann recycelt und wiederverwendet. - Alte Spielsachen auf dem Flohmarkt verkaufen oder verschenken, dann müssen sie nicht weggeworfen werden. - Dauermüll , der nicht verrottet, wie Hartschaum oder Plastik möglichst vermeiden.
  • Lebensräume schützen und neue Lebensräume schaffen
    Hecken nur so weit schneiden wie nötig, sie bieten Lebensraum für viele Vögel und Insekten - Keinen Zierrasen anpflanzen, sondern die Wieso so wachsen lassen, wie sie auch in der Natur wächst und möglichst wenig düngen. - Nistkästen für die Vögel aufstellen - Pflanzen nicht zu viel spritzen - Alte Bäume stehen lassen, denn sie sind Nahrung und Lebensraum für Vögel, Insekten, Spinnen und Käfer. - Heimische Blumen und Kräuter pflanzen, sie sind Nahrung für Bienen, Schmetterlinge und Insekten

Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten im Artenschutz aktiv zu werden, und wenn es nur die ist, zu Hause Wasser zu sparen und Abfall zu vermeiden- denn wenn das jeder machen würde sähe die Welt schon viel besser und sauberer aus!

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Autorin / Autor: firstMary - Stand: 26. Mai 2004