Schenk dir ein Lächeln

Internationale Studie: Ein fröhlicher Gesichtsausdruck lässt die Laune steigen

Dass es einen Unterschied in der zwischenmenschlichen Kommunikation macht, ob wir einander freundlich oder eher grimmig anschauen, wurde schon in diversen Studien nachgewiesen und das erleben wir auch oft genug selbst im Alltag. Wie aber wirkt sich Lächeln auf das eigene Befinden aus? Das untersuchte jetzt eine neue Studie, die an der Stanford University in Zusammenarbeit mit der Florida State University und der University of South Australia durchgeführt wurde. Sie ergab, dass wir uns auch selbst glücklicher fühlen, wenn wir unsere Gesichtsmuskeln zu einem Lächeln bewegen.

Das Forschungsteam sammelte Daten von 3878 Teilnehmer_innen aus 19 Ländern und untersuchte dabei, ob das subjektive Gefühlserleben von Menschen durch ihre Mimik beeinflusst werden kann. In der Studie wurden drei bekannte Techniken getestet: bei der ersten Technik sollten die Versuchspersonen Gesichtsausdrücke von Schauspieler_innen auf Fotos nachahmen. Im zweiten Versuch sollten die Testpersonen ihre Mundwinkel hochziehen, wobei sie nur ihre Gesichtsmuskeln benutzen durften, und im dritten Versuchsaufbau wurde die "Stift-im-Mund"-Technik angewendet, bei der die Gesichtsmuskeln in einer simulierten Lächelform bewegt werden.

Das Ergebnis war für die Forscher_innen eindeutig: "Zwei von drei dieser Bedingungen führten zu einem spürbaren Anstieg des Glücksgefühls, was ein überzeugendes Argument dafür ist, dass menschliche Emotionen mit Muskelbewegungen zusammenhängen", sagte UniSA-Forscher Dr. Marmolejo-Ramos. Am besten schnitten offenbar Technik 1 und 2 ab, denn Menschen, die die Fotos mit den lächelnden Menschen nachgeahmt oder ihre Mundwinkel ohne Stift hochgezogen hatten zeigten sich deutlich glücklicher.

Ob wir unsere Emotionen durch die bloße Bewegung unserer Gesichtsmuskeln beeinflussen können, werde schon seit langem von Forscher_innen diskutiert, aber bislang gab es wohl keinen Test und keine Theorie, auf die man sich weltweit hätte einigen können, erklärte der Forscher. In dieser Studie sei daher ein Team von Skeptikern und ein Team von Überzeugten (die so genannte 'Many Smiles Collaboration') zusammengebracht worden, um eine gemeinsam vereinbarte Methodik zu testen. "Und was wir herausfanden, war ein zuverlässiger Beweis dafür, dass die physische Bildung eines Lächelns Glücksgefühle hervorrufen kann," so Marmolejo-Ramos. Es sei doch gerade in Krisensituationen, wie wir sie gerade jetzt so geballt erleben, sehr beruhigend zu wissen, dass wir unsere Gefühle beeinflussen können, indem wir einfach ein fröhliches Gesicht aufsetzen - auch wenn jeder Mensch natürlich unterschiedlich auf widrige Situationen reagiere.

Quelle:

Autorin / Autor: Redaktion/ Pressemitteilung - Stand: 2. November 2022