Der Engel

Jauchzend
Weinend
Lachend
Schreiend
Flüsternd rufe ich nach dir
Jede Nacht und jeden Tag
Schlägt mein Herz. Wofür?

Hab ihn gesehn
Den einen Engel
Den Engel, der dich so vermisst
In dieser Nacht
Wollt er mir sagen
Wie schnell die Zeit für dich verstrich.

Habs’s nicht gesehn
Hab’s nicht gedacht
Hab’s nicht gewollt
Hab’s nicht gemacht
Bin nicht gegangen, hab dir gesagt
„Hab keine Angst
denn wir sind da.“

Der Engel war nur einmal da.
In diesem Traum, in diesem Jahr
In diesem Jahr, in dem du gingst
Und als du gingst, da war es klar
Dein Engel wars, denn ab dann
War auch dieser nicht mehr da.

Keine Freunde, keine Liebe
Heilt das Loch in mir
Keine Sonne, keine Sterne
Tröstet, teilt das Leid in hier

In hier, im Herz
In hier, der Schmerz
Ich will doch jetzt zu dir!
Es zerrt, es reißt
Es sprengt, es beißt
In uns armen Vier.

Wir Vier, zusammen
Waren Fünf
Der Tod ist schneller
Der Himmel heller
Der Frieden greller
Und Gott das Licht.

Doch vor dem Licht
Da war es dunkel
Da war es tief und kalt und leer
Die Krankheit kam
Die Krankheit ging
Doch lebtest du nicht mehr.

Die erste Träne
Die ich sah
War von einem Engel.
Er saß da und weinte stumm
Dann sang die ganze Engelsschar.

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Autorin / Autor: CorneLia1