Eine Mäuse(alb)traum

Einsendung zum Schreibwettbewerb "Eine angelehnte Tür" von Beltz & Gelberg und LizzyNet

Ich bin Cleo, mein Bruder ist Leo. Wir sind zwei flinke Mäuse, unsere Feinde sind die bösen Läuse.
Als ich eines Morgens mit meinem Bruder aus unserem Mauseloch schaute, sah ich, dass die Küchentüre nur angelehnt war. Eine solche Gelegenheit gab es nicht noch einmal. Ich schnappte mir meinen Bruder und wir rannten durch das Wohnzimmer in Richtung Küche. Wir spingsten durch die Tür und sahen auf dem Tisch eine große Schüssel. Zuerst schauten wir uns nach allen Seiten um, ob die Luft auch rein war. Dann trauten wir uns, auf den Tisch zu klettern und sahen, was in der großen Schüssel drin war. Ein Mäusetraum! Es mussten Abermillionen von Käsewürfeln sein. Mit einem riesen Anlauf sprangen wir in die Käseschüssel und fraßen uns durch den Käse, dass uns schon ganz schlecht wurde. Wir konnten uns kaum noch bewegen und schleppten unsere dicken Bäuche Richtung Mäuseloch zurück.
Vor lauter Müdigkeit hatten wir die beiden Kinder übersehen, die gerade aus der Schule kamen. Sie sahen mich und meinen Bruder, fingen an zu schreien und jagten uns sofort hinterher. Leo und ich liefen so schnell wir konnten zu unserem Mäuseloch. Ich konnte mich gerade noch retten, doch mein kleiner Bruder wurde mit lautem Gejole von Ihnen gefangen genommen. Ich sah, wie sie Leo wie einen Ball immer hin und her warfen. Er war schon ganz grün im Gesicht. Panisch dachte ich darüber nach, wie ich ihn von den kleinen Monstern befreien konnte.
Ich verkroch mich in die hinterste Ecke unseres Mäuselochs und dachte angestrengt nach, als mich plötzlich ein heftiger Juckreiz überkam. Unsere Feinde, die Läuse, waren wieder da.
Sie hatten gesehen, wie verzweifelt ich war und fragten, ob ich Hilfe brauchte. Ich erzählte ihnen, was passiert war. Die Läuse machten sich auf den Weg ins Wohnzimmer, wo die Kinder meinen kleinen Bruder an einem Ärmchen hin und her baumeln ließen. Wenig später hört ich nur noch ein Fluchen und Schreien und sah, dass die Kinder sich wie wild anfingen zu kratzen. Sie konnten gar nicht mehr damit aufhören und hatten meinen Bruder darüber ganz vergessen.
Schnell lief ich zu ihm, packte ihn am Arm und rannte so schnell ich konnte wieder in unser Mäuseloch zurück. Glücklich fielen wir uns in die Arme. Uns war nun klar, dass auch Feinde manchmal ganz nützlich sein können.

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Autorin / Autor: Julia, 11 Jahre - Stand: 10. Juni 2010