Das Geheimnis der Kindheit

Einsendung zum Schreibwettbewerb "Eine angelehnte Tür" von Beltz & Gelberg und LizzyNet

Da war es schon wieder, Hanna sah einen Schatten hinter der Tür vorbeihuschen. Der Mensch redete, langsam ging Hanna vorsichtig näher an die Tür heran und lauschte. "Wenn sie etwas davon erfährt, ist es unser Ende!" Sofort erkannte Hanna die Stimme ihrer Mutter. Als sie die Stimme vernahm war ihr klar, wer noch in der kleinen Bibliothek ihres Hauses sein musste. Ihr Vater dieser Schuft, er hatte sie verlassen als sie noch ein Baby war. Unglaublich, dass Väter so etwas tun können.

Und da war auch schon wieder die Stimme ihres Vaters: "Elisabeth, ich weiß. Sie darf nichts erfahren, aber sie hat dein Tagebuch entdeckt, geöffnet und gelesen! Und das ist verdammt noch mal total schlecht. Und das wissen wir beide, deine Schwester und ich." Jetzt wusste Hanna worum es ging, aber was hatte das mit der Schwester ihrer Mutter zu tun. Was konnte Tante Karin wohl damit zu tun haben?

Ihre Eltern redeten über das Tagebuch von ihrer Mutter, welches Hanna gelesen hatte, obwohl sie wusste das man so etwas nicht macht. In ihren Gedanken sah sie das rote, in Samt eingeschlagene Buch wieder vor sich und den interessantesten Auszug: "Ich habe so ein schlechtes Gewissen Hanna gegenüber. Ich hoffe, dass sie nie weiterforschen wird was damals im Krankenhaus passiert ist." Abends grübelte Hanna oft über diese zwei Sätze nach, aber ihr fiel keine logische Erklärung ein.

Am Wochenende nahm sich Hanna das schnurlose Telefon mit in ihr Zimmer und wählte die Nummer ihrer Tante Karin.
"Hallo hier ist Karin Schwerhorst", ertönte die Stimme ihrer Tante. "Hallo Karin, hier ist Hanna. Ich muss mit dir sprechen! Es geht um irgendein Geheimnis wovon ich nichts wissen darf. Und ich mö…!", sagte ich.
"Hanna, eigentlich geht dich das ja nichts an, aber du hast doch irgendwie schon Recht! Ist es dir recht, wenn ich heute um 15:00h mit Louisa vorbeikomme?", unterbrach mich meine Tante.
"Ähhhmm, ja meinetwegen!".

Als es soweit war saßen ihre Mutter, ihr Vater, Louisa, Tante Karin und Hanna am Esstisch und Karin tauschte mit Elisabeth nervöse Blicke.
"Also, Louisa, Hanna, wir glauben wir müssen euch etwas sagen, also …!", fing Elisabeth an. Sie brach ab und Karin setzte fort. "Okay, ich mache es jetzt kurz. Hanna du bist meine Tochter." Louisa und Hanna warfen Karin fragende und entsetzte Blicke  zu. "Was?", riefen beide. "Na ja, also und Louisa du bist Elisabeths Kind. Okay, bevor ihr uns jetzt noch weiter mit Fragen löchert machen wir es kurz. Ihr zwei seht euch ähnlich, sehr ähnlich und die Krankenschwester war wohl etwas angetrunken. Und die hat dich, Louisa, dann in Hannas neues Bett gelegt. Und das ist uns wohl auch erst später aufgefallen, da ihr gleich klein und schrumpelig aussaht. Irgendwann dachten wir, dass Hanna mir ähnlich sieht und so haben wir einen Test gemacht um die Mutter festzulegen. Und dann ist das Ergebnis gekommen und wir waren natürlich geschockt. Anschließend wollten wir uns und euch auch nicht mehr auseinander reißen und so, ja so ist es passiert.", beendete Karin die Erzählung.

Wir waren alle geschockt doch wir mussten die Entscheidung akzeptieren.

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Autorin / Autor: Laura S., 13 Jahre - Stand: 9. Juni 2010