Weniger ist mehr!

Multimedia-Multitasking verdirbt die Konzentration

Sitzt ihr auch manchmal mit dem Laptop auf dem Schoß vor dem Fernseher und habt dabei das Handy am Ohr? Schreibt ihr E-Mails während ihr chattet und im Hintergrund auf 20 verschiedenen Seiten surft? Sortiert ihr digitale Urlaubsfotos beim Podcast hören? Dann seid ihr bei all dem wahrscheinlich eher uneffektiv. Wahrscheinlich könnt ihr euch weder auf das eine, noch auf das andere richtig konzentrieren, denn das Gehirn ist von diesem multimedialen Multitasking schlichtweg überfordert. Das haben Wissenschaftler der Stanford University herausgefunden. Sie ließen 100 StudentInnen verschiedene Test absolvieren.

Ablenkbar und unkonzentriert

Die ForscherInnen wollten herausfinden, ob Leute, die geübt im multimedialen Multitasking sind, vielleicht bei bestimmten Aufgaben besser abschneiden - etwa in der Organisation von Informationen. Die Tests brachten aber zu Tage, dass Multitasker sich schwerer tun, unwichtige Informationen herauszufiltern. Sie lassen sich leichter ablenken, können sich schlecht auf eine Sache konzentrieren. Und auch mit Informationen gehen sie schlechter um: Die Testpersonen konnten sich weitaus weniger Buchstaben aus einer Reihe merken als ihre KommilitonInnen, die weniger Multitasking betreiben. Zumindest hätten die ForscherInnen nun erwartet, dass die Multitasker zumindest gut darin sind, von einer Aufgabe zur nächsten zu wechseln. Aber auch hier Pustekuchen. Die Multitasker taten sich schwerer als die anderen, sich ständig auf eine neue Aufgabe zu konzentrieren und die verschiedenen Anforderungen im Kopf sauber voneinander zu trennen.

Viel hilft nicht viel

Die WissenschaftlerInnen sind sich nicht sicher, ob die Unzulänglichkeiten durch multimediales Multitasking hervorgerufen werden oder ob Leute, die ohnehin Konzentrationsprobleme haben, zum Multitasking neigen.

Wie es sich nun auch verhält, Fakt ist offenbar: viel hilft nicht immer viel und man wird weder schneller noch effektiver, wenn man versucht, alles gleichzeitig zu machen. Besser ist, man konzentriert sich auf eine Sache - z.B. auf EIN Telefongespräch oder EINE Unterhaltung im Chat. Dann kommt am Ende mehr heraus!

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Autorin / Autor: Redaktion / Pressemitteilung - Stand: 26. August 2009