"Sei brav, sonst kommt das Christkind nicht"

Studie: Erziehung durch Lügen ist weit verbreitet

"Du sollst nicht lügen!" Das sagen unsere Eltern gern und oft - aber halten sie sich selbst daran? Eine neue Studie hat jetzt die Antwort herausgefunden: Nein, Eltern lügen, was das Zeug hält. Allerdings lügen Eltern natürlich nur für den guten Zweck, sie wollen ihre Kinder erziehen. ;-)

Psychologen aus den USA und Kanada befragten Teilnehmer ihrer Studien, warum Eltern ihre Kinder belügen. Sie forschten dabei nach zwei verschiedenen Motivationen. Einmal ging es darum, dass Eltern lügen, damit ihre Kinder sich besser verhalten, zum anderen dass sie  ihre Kinder anlügen, um sie glücklich zu machen.

Um ihre Kinder dazu zu bewegen, das Essen aufzuessen oder ins Bett zu gehen, erzählen viele Eltern ihren Kindern, dass schlimme Dinge passieren würden, wenn sie es nicht täten. Eine Mutter erklärte ihrem Sohn zum Beispiel, dass er Pickel bekäme, wenn er nicht aufesse.

Auch magische Kreaturen scheinen hoch im Kurs zu liegen: Ein Elternpaar berichtete, dass sie ihre Tochter augefordert hatten, alle ihre Schnuller wie Geschenke zu verpacken, damit die "Schnuller-Fee" kommen könne, um die Schnuller an Kinder zu verschenken, die sie wirklich bräuchten. Als Begründung für diese Geschichte gaben die Eltern an, dass sie es besser so gefunden hätten, als dem Kind die Schnuller einfach wegzunehmen. So war ihre Tochter stolz, dass sie teilen konnte.

Erziehung durch Lügen ist weit verbreitet.

Die Forscher beschreiben das als "Erziehung durch Lügen". Sie fanden heraus, dass selbst die Eltern, die besonderen Wert auf Ehrlichkeit legen, ihre Kinder belügen.

Die Forscher bestätigen, dass es durchaus verständliche Gründe gibt, nicht ganz ehrlich zu einem Kind zu sein. Man würde schließlich einem Zweijährigen nie sagen, dass sein Bild nicht schön ist. Trotzdem sollten Eltern immer erst überlegen, ob es nicht noch Alternativen zum Lügen gibt.

Aber wenn man mal ehrlich ist: Jeder lügt mal und manche "Lüge" wie z.B. den Weihnachtsmann möchte man doch gar nicht missen.

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Autorin / Autor: Redaktion / Pressemitteilung - Stand: 23. September 2009