Abends gelernt, morgens gewusst

Schlaf hilft dem Gedächtnis auf die Sprünge

Eigentlich ist es ja verpönt, sich am Abend vor einer Klassenarbeit noch jede Menge Stoff in den Kopf zu würgen. Wie die Neuro-Wissenschaftlerin Kimberly Fenn von der Michigan State University in Versuchen mit freiwilligen Testpersonen herausgefunden hat, ist es aber gar nicht mal so schlecht, abends etwas zu lernen, wenn man es morgens drauf haben muss - vorausgesetzt, es liegen mindestens sechs Stunden Schlaf dazwischen.

Weniger falsche Erinnerungen durch Schlaf?

Für ihre Untersuchung ließ die Wissenschaftlerin StudentInnen Wörter auswendig lernen. Dabei lernte eine Gruppe am Abend und wurde 12 Studen später am Morgen abgefragt, die andere Gruppe lernte am Morgen und wurde abends abgefragt. Bei allen Versuchen zeigte sich, dass die ausgeschlafenen StudentInnen weniger Wörter falsch erinnerten.
Offenbar hilft der Schlaf dem Gedächtnis, fehlerhafte Erinnerungen zu reduzieren und das Erlernte zu verfestigen. Warum und wie der Schlaf solche Lernwunder ermöglicht, darauf haben die Wissenschaftler noch keine Anwtort. Fenn vermutet, dass im Schlaf der Kontext, in dem man gelernt hat, besser verinnerlicht wird. Der Zusammenhang ist für das Erinnern besonders wichtig. Es könnte aber auch sein, dass man tagsüber so mit Informationen bombadiert wird, dass im Gedächtnis einiges durcheinandergerät. Von ihrer Forschung versprechen sich die Wissenschaftler Erkenntnisse darüber, wie man dem im Alter schlechter werdenden Gedächtnis auf die Sprünge helfen kann.

Erst lernen, dann schlafen

Für euch könnte es bedeuten, dass ihr Vokabeln besser abends lernt und danach ordentlich schlaft (das haben euch eure Eltern sicher auch ohne wissenschaftliche Experimente schon tausend mal gepredigt). Fehlt jetzt nur endlich eine Methode, wo man sich das Lernen dann auch gleich noch sparen kann und die Vokabeln einem im Schlaf einfach nur so zufliegen. ;-)

Autorin / Autor: Redaktion / Pressemitteilung - Stand: 14. September 2009