Zwei Sachen sind eine zu viel

Studie: Nur 2,5 Prozent der Menschen sind Multitasker

In der einen Hand das Handy, mit der anderen noch eine E-Mail geschrieben oder Essen zubereitet? Viele Menschen schwören darauf, dass dies möglich ist. Andere hingegen sind überzeugt, dass sich mehrere Sachen gleichzeitig nicht vereinbaren lassen. Fehler sind beim Multitasking auf jeden Fall vorprogrammiert. Wie amerikanische Forscher der University of Utah in einer aktuellen Studie herausgefunden haben, funktioniert Multitasking – allerdings nur äußerst selten: Nur 2,5 Prozent der Menschen können ohne Leistungsverlust zwei Aufgaben gleichzeitig bewältigen.

Diese Minderheit der Supertasker sei beispielsweise in der Lage, mit dem Handy zu telefonieren und dabei sicher Auto zu fahren. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass der große Rest, ganze 97,5 Prozent der Bevölkerung, nicht uneingeschränkt fahren und gleichzeitig telefonieren kann.

Handy am Steuer genauso schlimm wie Alkohol?

Anhand von 200 Versuchspersonen im Alter zwischen 17 und 53 Jahren haben die Forscher unter anderem Reaktionsvermögen, Gedächtnisleistung und Bremsweg in einem Fahrsimulator berechnet – einmal mit und einmal ohne Handy am Ohr. Das Ergebnis: Bei den meisten TeilnehmerInnen sank die Leistung beim Multitasking erheblich. Durchschnittlich brauchten die Versuchspersonen mit Handy am Steuer 20 Prozent mehr Zeit zum Bremsen, die Gedächtnisleistung nahm um 11 Prozent ab, die Rechenleistung um 3 Prozent. Das entspricht in etwa den Leistungen eines betrunkenen Fahrers.

Bei den wenigen Supertaskern, unter den 200 waren dies 3 Männer und 2 Frauen, zeigte sich keinerlei Beeinträchtigung beim Autofahren mit Handy. Die Studie zeigt, dass es Multitasking tatsächlich gibt, allerdings nur äußerst selten. In weiteren Untersuchungen wollen die Forscher nun ergründen, wie Multitasking möglich ist und warum nicht alle Menschen Supertasker sind. Sie vermuten, dass dafür bestimmte Gene oder besondere Hirnregionen verantwortlich sind.

Autorin / Autor: Redaktion - Stand: 30. März 2010