Film: „Love Actually“

„Love Actually“ ist eine der wenigen Liebesgeschichten, die wirklich berühren, da sie nicht zu kitschig ist, sondern direkt aus dem Leben gegriffen scheint.

„I feel it in my fingers; I feel it in my toes: Christmas is all around me and so the feeling grows”

Einen richtigen Ohrwurm haben die Produzenten des Weihnachtsfilms „Love Actually” Bill Nighy da singen lassen. Eine Coverversion des Wet Wet Wet Songs „Love is all around“, die die Protagonisten des Films zu Weihnachten begleitet. Und wohl auch viele von uns alle Jahre wieder. 10 Jahre ist es jetzt her, dass der Film in den britischen Kinos anlief, und er ist so zeitlos, dass man meinen könnte, es wäre gestern gewesen.

„Love Actually“ ist eine der wenigen Liebesgeschichten, die wirklich berühren, da sie nicht zu kitschig ist, sondern direkt aus dem Leben gegriffen scheint. Die vielen verschiedenen Figuren wirken wie Leute, denen man gleich auf der Straße begegnen könnte, und sie wachsen dem Zuschauer alle auf ihre eigene Art ans Herz. Der Film verbreitet ein Weihnachtsflair und lässt jeden mit guter Laune in die Realität zurückkehren.

Handlungsort ist das weihnachtliche London, in dem die Figuren leben. Sie sind zu viele, um sie alle aufzulisten, aber kein Grund zur Sorge, dank ihrer individuellen Geschichten fällt es leicht, sie auseinanderzuhalten. Glücklicherweise ist „Love Actually“ keiner dieser „Mann und Frau treffen sich, verlieben sich, es gibt Komplikationen und letztendlich doch ein Happy End“-Filme. Obwohl es so viele Liebesgeschichten im Film gibt, haben es die Drehbuchautoren geschafft, keine nach diesem Schema aufzubauen.

Die Darsteller bringen ihre Charaktere alle so glaubwürdig und echt rüber, dass man gar nicht weiß, wen man zuerst loben soll oder wen man am liebsten hat. Den von seiner Freundin betrogenen Jamie (Colin Firth) und die Portugiesin Aurélia (Lúcia Moniz), John und Judy (Martin Freeman und Joanna Page), die als Lichtdoubles für die Nacktszenen eines Films arbeiten, oder doch Daniel (Liam Neeson), der gerade seine Ehefrau verloren hat, und ganz besonders sein Stiefsohn Sam (Thomas Sangster), der gerade zum ersten Mal unglücklich verliebt ist. Und dann ist da ja auch noch die Geschichte zwischen dem jungen Premierminister (Hugh Grant) und seiner Mitarbeiterin (Martine McCutcheon)… die Aufzählung könnte ewig weitergehen!

Inzwischen macht es fast noch mehr Spaß, den Film zu gucken, da man viele der Schauspieler aus anderen Filmen wiedererkennt. Besonders Martin Freeman dürfte dieses Jahr mehr Aufmerksamkeit bekommen, spielt er doch gerade die titelgebende Figur im „Hobbit“ und John Watson in der BBC-Serie „Sherlock“.

Wer die Möglichkeit dazu hat, sollte unbedingt das Original sehen, denn so kommt der typisch britische Humor noch besser durch und allein Alan Rickmans Stimme ist es wert.

Einige liebevolle Details wie die Verbindungen der einzelnen Geschichten fallen vielleicht erst beim zweiten oder dritten Mal auf, aber das macht gar nichts, denn „Love Actually“ ist ganz eindeutig ein Film zum Wiedergucken!

Autorin / Autor: Jana Schaefer - Stand: 6. Dezember 2013