Die Kleinen und die Großen

Einsendung zum Wettbewerb Acker, Algen, Algorithmen von Clara Springer, 17 Jahre

Wir!
Wir, die verschwendenden Konsumenten der Welt, sehen meist nur uns selbst.
Doch die Welt wird immer schwächer, immer kränker.
Immer wieder packen uns die Dränge die letzten Ressourcen zu erhaschen, zu erfassen. Als müsse sich die Welt an uns Anpassen.

Das stetige Verformen, Zerformen hinterlässt keine beständigen Formen, nur einen tiefen Blick.
Einen tiefen Blick ins Ende. Doch wer hilft aus diesem Grab?

Etwa Myxobacteria und Escherichia coli?
Ferner möglicherweise Cupriavidus necator, Cyanobacteria und Schizophyllum commune?
Oder vielleicht doch Methanobacterium und Methanococcus?

Na, schon einmal von ihnen gehört? Sie schuften, wuchten, ackern und rackern für unsere Welt.
Tag ein, Tag aus ohne Paus‘.

Mit ihnen schließt sich der Kreis der Bioökonomie.
Jenes fleißige Mampfen, Stampfen und Tanzen der Kleinsten  –  wird in dieser Symbiose ganz groß.
Und so ziehen wir ohne hohen Preis und Fleiß das große Los, um versprochen neue Wege zum Glück zu erschaffen.

Nur zusammen mit ihnen können wir einen hoffnungsvollen Blick auf die Zukunft erhaschen.
Sie sind klein, symbiotisch und mäzentiv.
Die Mikroben, unsere Retter der Existenz.
Lasset sie uns ehren und ihnen danken für den noblen Einsatz ihres Seins.

Doch seien wir einmal ehrlich zu uns, werden wir das einfach so tun?
Nein!
Nein, wir brauchen eine radikale und ehrliche Wende! Eine Wende hin zur Wichtigkeit des Zusammenspiels von Individuen und Umwelt.
Ein Zukunftsmodell, welches schon ewig währt. Welches unseren Alltag trägt und prägt.

Also lasset uns nicht immer denken, dass wir allein die Größten seien und die Kleinen die Kleinsten, sonder dass die Kleinsten der Kleinsten mit die Größten der Größten sind, denn wir sind alle gleich.
Unterlegen sind nur die, die glauben überlegen zu sein.

Zurück

Autorin / Autor: Clara Springer, 17 Jahre