We can do this!

Einsendung von Emilia, 12 Jahre

Frustriert sitze ich vor dem Fernseher. Überschwemmungen, verstörende Bilder von Terroranschlägen und Covid-19. Die Nachrichten holen einen einfach immer auf den Boden der Wirklichkeit zurück. Kein Fridays-for-Future mehr, die derzeitige Klimakatastrophe ist komplett in den Hintergrund gerückt. Es ist so, keine Ahnung, beunruhigend? Schrecklich, weil wir die Kurve dann vielleicht nicht mehr bekommen??? Die Lösungen sind doch alle da! Es setzt sie nur niemand um!! Anders als bei Corona: Wären die perfekten Lösungen da, würden wir sie befolgen. Weil es den Leuten wirklich, wirklich wichtig ist, dass die Fallzahlen zurückgehen. Nur die Tatsache, dass der Klimawandel ebenfalls eine Krise ist, ist wohl noch nicht bei allen angekommen. Wir müssen handeln!! Denn meine Urenkel werden, wenn es so weiter geht, den Eisbären wohl neben den Tyrannosaurus Rex schreiben. War mal da, kommt aber nie wieder. Ausgelöscht. Weil wir unseren Planeten schamlos ausgenutzt haben, und als wir erkannt haben, dass es so nicht weitergehen kann, war es zu spät. Was ich mit zu spät meine? Unzählige Tierarten ausgestorben, Millionen Menschen verlieren ihr Zuhause, ihre Lebensgrundlage, ihre Kinder, denen die Abgase in der Luft irgendwann so zusetzen, dass ihre zarten Lungen das nicht mehr aushalten. Wir müssen jetzt endlich registrieren, wie schlimm es um den Planeten steht! Und wenn man das getan hat, ist man geschockt und fragt sich, wie man nur so blind sein konnte. So war es jedenfalls bei mir. Ich persönlich habe dann ein ganzes Jahr auf Fleisch und Fisch verzichtet, ich weiß bis heute nicht, woher die Motivation dazu kam, geschweige denn, wie ich das durchhalten konnte. Aber ich habe es geschafft. Denn was wir der Erde, unserer wunderschönen, einzigartigen Erde antun, ist mörderisch. Plastikinseln, so groß wie Kontinente. Täglich sterben hunderte Tierarten unwiderruflich aus. Und was tun wir??? Sitzen daneben und verdrängen den Gedanken, dass wir etwas falsch machen! Was denkt sich wohl so ein Mädchen, das durch Müllberge wandert? Oder ein Familienvater, dessen Heim vom Meer überflutet wird, weil wir nicht verstehen wollen? Kann man das verantworten, frage ich mich. Nein!!! Würden alle Menschen so leben wie wir bräuchten wir drei Planeten. Krass, oder? Zu krass! Aber so aussichtslos ist die Lage ja zum Glück noch nicht, da ist noch ein Silberstreif am Horizont: Wir schaffen die 1,5 Grad vielleicht noch. Ziemlich sicher sogar, wenn wir zusammenhalten. Der Mensch hat schon so unglaublich viel geschafft, warum sollten wir das hier nicht meistern? Ihr wisst doch, was wir tun müssen. Kleinigkeiten. Umweltfreundlich gedruckte Bücher kaufen, regionales und saisonales Obst und Gemüse kaufen, weniger Autofahren, so einen Kram. Wir ihr damit etwas verändern könnt? Es sind diese kleinen Dinge, die das Große bewirken! Und manchmal nervt es mich auch ungeheuerlich, das Mini-Kleingedruckte auf den Verpackungen zu lesen, damit man (in der Erdbeersaison!) nicht versehentlich Erdbeeren aus Peru oder Neuseeland kauft. Und ja, manchmal muss man raus aus der Komfortzone, wo es so unheimlich bequem ist. Manchmal ist es unglaublich schwer zu entscheiden, was richtig ist. Zu der Familie nach Deutschland fliegen oder nicht? Das Mineral in der Plastikflasche kaufen, weil man seine Trinkflasche vergessen hat? Ich weiß, es ist schwierig. Ich weiß, manchmal ist es lästig. Mir ist es auch manchmal zu anstrengend. Aber wir können das schaffen!! Wenn alle mit anpacken, dann werden die Müllinseln aufhören stetig zu wachsen, dann werden die Wälder sich erholen, dann wird die Erde noch ein bisschen länger so schön und farbenfroh bleiben. Lasst uns die Welt verändern!

Autorin / Autor: Emilia