Gipfeltreffen

Einsendung von Anne, 18 Jahre

-40°. Kein Mensch weit und breit. Kalte, klare Luft. Glitzernder Schnee in der strahlend hellen Sonne. Endlos blauer Himmel. Rundherum nichts als unberührte Gipfel. Ein paar schroffe Felsen im Schnee. In der Ferne ein paar Wolken. Sonst nichts. Nur Felsen, Schnee und Himmel.

-40°. Eine kleine Gruppe von Menschen. Sie stehen auf dem Gipfel. Dem höchsten Gipfel der Welt. Wer hätte gedacht, dass so etwas möglich ist?  Es stürmt, aber sie sind warm angezogen. Sie schauen staunend Richtung Horizont. Blicken auf einen See aus weißen Wolken. Andere Gipfel ragen ihnen wie kleine Inseln entgegen. Wird man sie in Zukunft auch besteigen können?

-40°. Stau in der Todeszone. Eine Schlange aus Menschen steuert auf den Gipfel zu. Sie schieben sich an dem Müll vorheriger Abenteurer vorbei. Immer auf den Gipfel zu. Nur darauf bedacht möglichst schnell anzukommen. Um jeden Preis. Der Himmel ist von den grauen Kondensstreifen einiger Flugzeuge zerschnitten. Flugzeuge, die neue Wanderer bringen.

-40°. Tausend Sterne. Vollmond. Der Schnee glitzert. Die umstehenden Berge erscheinen nur als schwarze Schatten weit weg. Es weht ein leichter Wind. Kein Geräusch. Kein Lebewesen weit und breit. Nur die stillen Wanderer. Sie sitzen und liegen hier seit Jahren. Kalt, verstummt, links liegen gelassen. Sie hoffen gerettet zu werden. Aber eine Bergung aus der Todeszone ist teuer.

Autorin / Autor: Anne, 18 Jahre