Ein schreckliches Leben

Einsendung von Bastian Bittar, 12 Jahre

Eine kleine Plastiktüte schwamm im Meer herum. Sie mochte es nicht im Meer zu schwimmen.

Es war zwar sehr gemütlich in dem Wasser, aber es behagte ihr nicht! Warum?  Weil sie trug ihr schlechtes Gewissen mit sich rum, dass ihretwegen mehrere tolle Tiere sterben könnten.
Und da schwamm sie so herum und dachte an ihren alten Besitzer.

Er war auf dem Markt Obst und Gemüse einkaufen gegangen, hatte dann die Tüte benutzt, um alles von einem Ort zum anderen zu bringen.
Als er dann zu Hause war, legte er die Tüte neben das offene Fenster. Er lebte auf einem Felsen neben dem offenen Meer.
Und da ergab es sich, dass eine Möwe daher geflattert kam.

Sie sah das offene Fenster und sie hatte sehr viel Erfahrung und wusste sofort, dass ein großes Fenster eine Küche bedeutet und eine Küche bedeutete für sie viel leckere Nahrung.
Aber das war in dem Fall nicht so. Sie flog zum Fenster und stöberte in der Tüte, die neben dem Fenster lag. Aber da war nix weiteres drin als ein paar Melonenkerne und Tomatenmatsche. Sie aß ein bisschen von der Tomatenmatsche und pickte die Melonenkerne ratzfatz  weg und schmiss die leere Tüte wütend ins Meer und als die Tüte daran dachte, was ihr passiert war, sah sie zwei Jungen an einem Ufer mit einem Cacher spielen. Und sie wurde aus Versehen von einem der Jungen rausgefischt. Der etwas dickere sagte: „Das ist nur eine Tüte. Schmeiß sie wieder rein.“ Der andere Junge erwiderte: „Aber meine Mutter hat gesagt, Sachen die aus Plastik bestehen, nicht in das Wasser werfen. Sie sagt, das schadet der Dummwelt oder so was in der Art.“ „Aber wo sollen wir die Tüte den sonst hintun?“

„Ich weiß es nicht!“ „Sollen wir sie jetzt doch ins Wasser schmeißen, oder nicht?“

Drei Sekunden später lag sie wieder im Wasser. Und jetzt überlegte die Tüte, was der eine Junge mit der Dummwelt gemeint haben könnte. War das vielleicht ein Tier oder Korallen? Es könnte auch die blaue Farbe des Wassers sein. Aber sie hatte noch nie von der Dummwelt gehört, obwohl einmal als sie auf dem Markt war, bevor sie von dem blöden Typi weggebracht wurde, hatte sie schon mal von so was Ähnlichem gehört. Aber es hieß nicht Dummwelt oder irgendwas mit dummen Leuten sondern es hieß die Umwelt. An dem Marktplatz war einmal eine riesige Gruppe von Menschen herum gelaufen, und hatten zum Teil das Gleiche gerufen, aber manchmal auch was anderes, aber alle so Ähnliches. Sie hatten Plakate in der Hand und schrien Sachen wie: „Zerstört unsere Zukunft nicht, ihr schrecklichen Politiker! Aber was das bedeutete, wusste sie auch nicht genau. Aber dann plötzlich, stürzte ein Hai auf sie und verschlang sie.

Das letzte, was sie dachte war: Der arme Hai!

Autorin / Autor: Bastian Bittar, 12 Jahre