Umweltschutz bei uns daheim!!

Beitrag zum Schreibwettbewerb Morgengrün von Leonie, 14 Jahre

Ich schnappe mir meinen Koffer vom Gepäckband des Flughafens und laufe schnell auf meine wartende Mutter zu. Endlich wieder zurück denke ich mir und lasse mich in die Arme meiner Mutter fallen. Nach einem Schüleraustauschjahr in Afrika ist man ganz schön froh wieder zu Hause zu sein. Endlich wieder ein behütetes Dach über dem Kopf! Das soll jetzt aber nicht heißen, dass mir Afrika nicht gefallen hat. Aber man ist froh sich wieder in der gewohnten Umgebung zurecht zu finden.
"Und Lisa wie war der Flug? Schön das du wieder da bist!“ "Ja ganz in Ordnung Mama, ich freue mich auch.“ antworte ich. "Soll ich dir dein Gepäck abnehmen?“. "Mensch Mama ich bin doch kein Baby mehr, das kann ich auch allein.“ "Groß bist du geworden und braun.“ Sie wuschelt mir durch meine Haare. Wie ich das hasse! "Mama, können wir jetzt endlich gehen oder willst du hier Wurzeln schlagen?“ Ich hebe meinen Koffer auf und begebe mich in Richtung Ausgang. Wo bleibt Sie denn jetzt? Meine Mutter braucht mal wieder Ewigkeiten, selbst nach einem Jahr hat sie sich nicht geändert, oder vielleicht doch? Ich laufe zum Parkplatz und suche unser Auto. Aber ich kann es nirgendwo sehen. Nicht ihr Ernst, wo zum Himmel hat sie das Auto hingestellt? Endlich kommt meine Mutter.
"Ähm, Mama wo ist unser Auto, ich finde es irgendwie nicht?“ Sie schaut mich überrascht an. "Unser Auto, hab ich dir das nicht erzählt? Ich hab es verkauft, weil ich mehr auf die Umwelt achte und nun fahre ich mit Bus und Bahn. Naja nicht nur ich, sondern du jetzt auch!“ "Mama, wirklich? Und wie kommen wir jetzt nach Hause, das dauert doch ewig mit der Bahn!“ „Ach Schatz“ (ich hasse es, wenn sie mich so nennt), ich dachte es wäre auch in deinem Interesse, schließlich hast du mir die ganze Zeit vorgeworfen, wir sollten mehr für die Umwelt tun. Lass uns doch jetzt einfach zum Bahnhof laufen und mit der Bahn nach Hause fahren, zuhause können wir dann über alles reden.“ Sie nimmt mir meinen Koffer aus der Hand und begibt sich auf die gegenüberliegende Straßenseite. Klar hat sie Recht, wir müssen mehr auf unsere Umwelt achten! Das ist mir nach dem Austauschjahr sogar bewusster. Aber das Auto gleich zu verkaufen? Ich weiß? Es ist doch etwas übertrieben.

Nach fast drei Stunden Bahn und Busfahrt sind wir zu Hause. Ich sitze gerade mit meiner Mutter zusammen im Zimmer und packe meine Koffer aus. "Schatz, soll das auch in die Wäsche?“ fragt meine Mutter. "Ja, hast du sonst noch was geändert, also ich mein seit dem ich weg war?", will ich von ihr wissen. "Ach weißt du vieles nicht, ich wasche nur noch einmal in der Woche, dann aber volle Maschinen, wir sind ja eh nur zu zweit, das reicht vollkommen! Außerdem bade ich nicht mehr, sondern dusche nur noch. Ich versuche so gut wie möglich auf Plastiktüten zu verzichten. Aber so viel hat sich nicht geändert! Wir haben ja schon davor auf unsere Umwelt geachtet!“

Ich schaue meine Mutter bewundernd an, klar haben wir vor einem Jahr darauf geachtet, dass wir nicht so viel Müll machen oder unnötig Wasser laufen lassen. Aber irgendwie hätte ich meiner Mutter nie zugetraut, dass sie das so stark ausbaut. "Oha, das ist ja mega. Ich unterstütze deine Tat voll und ganz und bin voll begeistert. Naja das mit dem Auto finde ich eher nicht so toll, aber ich werde mich bestimmt bald daran gewöhnen. Zur Not gibt es ja auch noch Carsharing!“ meine ich. „So, jetzt ist es aber schon spät, am besten du geht ins Bett und morgen können wir dann den ganzen Tag über Afrika reden. Ich habe mir extra für morgen frei genommen.“
Meine Mutter begibt sich mit dem ganzen Wäschehaufen nach unten. Nachdem ich mir schnell meinen Schlafanzug übergeworfen habe, gehe ich ins Bad. Hä, was hat Mama da schon wieder gemacht? Wo zur Hölle ist die Zahnpasta, geschweige denn die Seife? Endlich finde ich die zwei Glasbehälter auf denen jeweils, Zahnpasta a la Mama, und Seife a la Mama drauf steht. Ok, das muss ich jetzt erstmal verkraften. Meine Mutter ist die totale Umweltlady geworden, die macht jetzt sogar Seife und Zahnpasta, weiß Gott noch was selber! Nachdem ich mir die Zähne geputzt habe, gehe ich wieder zurück auf mein Zimmer. So schlecht ist die selbstgemachte Zahnpasta gar nicht, denke ich mir. Ich kuschele mich in meine weiche Decke ins Bett und schlafe sofort ein.

Es riecht herrlich nach heißem Kakao und frischen Brötchen. Langsam und noch ziemlich verschlafen laufe ich die Treppe hinunter. Unten sitzt meine Mutter am Frühstückstisch und gibt mir zur Begrüßung eine Tasse heißen Kakao. "Guten Morgen, mein Schatz! Du hast aber lange geschlafen. Ich hoffe du kannst mir heute etwas über Afrika erzählen?“ will meine Mutter von mir wissen. „Es war einfach wunderschön und interessant, eine neue Kultur kennen zu lernen, aber auch extrem schockierend! Wusstest du, dass wir Europäer zum großen Teil dazu beitragen, dass Afrika wie eine einzige Müllhalde aussieht? Egal wo man ist, überall liegt Müll herum und es stinkt ziemlich oft extrem bestialisch. Ich versteh einfach nicht, wie wir das machen können. Wir schicken denen unseren Müll und die sollen dann einfach alles ausbaden. Dabei ist des extrem schädlich, also dieser Rauch, der entsteht, wenn sie den Müll anzünden! Ich finde daran sieht man, das man so schnell wie möglich etwas unternehmen muss, wenn wir die Welt noch erhalten wollen!“ Meine Mutter schaut mich überrascht an. "Deshalb finde ich es toll Mama, wenn jeder Einzelne etwas dazu beiträgt, auch wenn es nur Kleinigkeiten sind. In der Masse hilft es dann doch unserer Welt!“ „Ja, und deshalb habe ich schon mal den Anfang gemacht und uns werden bestimmt zusammen noch mehre Kleinigkeiten einfallen!“ erwidert meine Mutter lächelnd.

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