Die Rache

Beitrag zum Schreibwettbewerb Morgengrün von Lucian Keller, 13 Jahre

Mit ihrem kleinen Hubschrauber landeten Luca und Zuzu in der Dschungelstation, ganz in der Nähe von Zuzus alter Heimat. Eine Versammlung von Ureinwohnern, welche sich gerade mit den Bauern über das Thema Regenwald unterhielten, stob auseinander: „Eine Riesenlibelle! Ein Killervogel! Zuzu?“ rief Zuzu´s Vater aufgeregt in die Menge. „Zuzu? Was machst du hier? Und was zum Teufel hat dieser Drecksack bei dir zu suchen?“ „Mein Sohn und ein Drecksack? Ich glaube, mein Schwein pfeift! Beleidige ich etwa dieses Luder von einer Tochter?“, meldete sich der Vater von Luca zu Wort. Empört griff Zuzu ein: „Schluss jetzt! Alle beide! Luca und ich haben genug Sorgen. Im Restaurant wurde neulich ein Anschlag auf uns verübt. Und ihr sauberen Väter wisst nichts Besseres, als euch gegenseitig zu verkloppen. Mit Worten kann man alles regeln! Also. Was ist das Problem? Herr Müller fangen wir bei ihnen an.

"Warum holzen Sie den Regenwald ab?“ Darauf antwortete Lucas Vater nur zögernd: „Vor einigen Jahren einigten sich meine Vorfahren mit denen Zuzus, dass wir ein Stück Land so bestellen, wie es im Mittelalter gehandhabt wurde. Man unterteilte sein Land in drei gleichmäßige Felder und kaufte zwei Samensorten. Damit der Boden nicht auslaugte, gab man ihm ein Jahr Ruhe, das nächste Jahr wurde die Samensorte eins angebaut und im dritten Jahr Samensorte zwei. Und das wechselte, sodass jedes Feld auf eine lange Periode gesehen, gleich bewirtschaftet wurde. Und so ging das gut. Doch plötzlich wurde meine Mutter krank und brauchte ärztliche Hilfe, welche wir bezahlen mussten. Von Freunden hatten wir gehört, dass ein Großkonzern in der Nähe Felder aufkaufte. Sofort setzten wir uns mit ihm in Verbindung. Er nannte uns einen Preis, der eigentlich viel zu niedrig war. Doch wir mussten einwilligen. Der Erlös deckte auf Biegen und Brechen die Behandlungskosten. Doch dann bemerkten wir, dass mit dem übrigen Feld kein guter Umsatz zu machen war. So kratzten wir unser Geld zusammen, kauften uns Rodungsmaschinen, hatten ein besseres Leben als zuvor. Doch dann blieb der Regen aus. Wir mussten unsere Ländereien erneut verkaufen. Erneut roden, worauf der Großkonzern darauf aufmerksam wurde und ebenfalls anfing zu roden. Jedoch waren diese rücksichtsloser. Sie achteten nicht auf die Tiere. Jetzt erkannten wir, dass ein ziemlicher Schaden angerichtet wurde. Doch es ließ sich nicht mehr ändern. Das Unheil nahm seinen Lauf.“ Verstehend äußerte sich Zuzus Vater: „Ich bemerke, dass ihr nicht aus Bosheit handelt. Jedoch sterben viele Tiere. Weltweit werden pro Minute 35 Fußballfelder Regenwald abgeholzt. Dies gilt es zu stoppen. Und ich habe da auch schon eine Idee. Gleich morgen setzen wir sie um.“ Und so saßen sie bis spät in die Nacht hinein und lachten, als wären sie alte Freunde.

Am nächsten Tag:
Die beiden Väter gaben nach dem Frühstück ihre Pläne kund: „Zuerst müssen wir Beton anschaffen. Dann errichten wir eine Mauer. Wir heben Gräben aus, bauen Palisaden. Dies ist natürlich nur kurzfristig möglich, aber heute ist wieder eine Rodungsaktion geplant. Wir werden sie stoppen. Wie der Regenwald langfristig geschützt werden kann? Wir halten Vorträge, zum Schutz des Regenwaldes. Außerdem werden wir die Regierung informieren. Wir werden uns an die Umweltschützer wenden. Genau! Jetzt habe ich eine Idee! Für das Land gibt es keinen Kaufvertrag! Es wurde gegen das Gesetz verstoßen! Sie dachten wir seien dumm! Von wegen! Wir werden Produkte mit Palmöl verbieten, denn das ist die Hauptursache für die Abholzung des Regenwaldes.“

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