Uns’re Träume und die Welt

Beitrag zum Schreibwettbewerb Morgengrün von Maike B. Scheffrahn, 16 Jahre

Folgen alle eig´nen Träumen
wie klein immer sie doch sind.
Sommertags, unter den Bäumen:
Garten, Haus und später Kind.
Alles, was die Zukunft angeht
-Hauptsache, mir geht es gut.
Wenn auch Chaos vor der Tür steht
Ich hör nichts, die Tür ist zu.
Weiß auch um der Welt da draußen
durch den Fernseh’r schallt es rein.
Doch das soll weit weg wo hausen
- schalt ich’s aus, wird’s besser sein.
Und so geht es viele Tage,
ein und aus geh’n schnell die Jahre
Bis ich doch mal Frischluft witt’re,
schlag also das Fenster auf.
Was ich seh - oh weh, ich zitt’re!
Nahm das Leben wohl den Lauf.
Und nun seh’ ich dass mein Häuschen
bald an einem Abgrund steht
und der Wind eisigen Vorwurfs
scharf über’s Gesicht mir weht.
Ich schreck auf - ach, welch ein Albtraum!
setz mich auf im Polsterstuhl.
Hinterm Glas der Apfelbaum
Wirklich: es war nur ein Traum...
Will nicht mehr an das da denken
doch meine Gedanken schwenken
wider Willen dort zurück.
Klima, Natur, Schutz der Umwelt
Solch Begriff ist nicht für mich.
Nebensache in Politik
Hat nichts ganz so wichtig’s in sich...
Weitermachen, ignorieren
- Zauberwort zum glücklich sein.
Wozu ändern? Ich verschwende?
Unsinn, das will ich doch mein’n!
Und doch manchmal les’ ich Zeitung
Etwas über Frist der Welt...
Katastrophen, Polenschmelzen,
all das unwirklich und weit.
Doch die Worte: bald wird’s enden
zu viel Mensch verdarb die Welt.
Was sie meinen? Keine Ahnung
Und doch scheint’s mir harte Warnung
Doch was soll ich mit der Mahnung?
Wieder denk ich: Keine Ahnung
Und fahr fort wie eh und je.
So sind wir doch alle Schweine
Haben keine Muße, keine
Bis es dann zu spät uns ist.
Woll’n ja alle helfen, tun,
und auch nicht mehr länger ruh’n!
Doch wir wissen’s auch nicht besser,
Wissen auch nicht, was zu tun.
Bis es uns endgültig kommt:
Sie sind zerstört, das merk’ ich prompt.
Uns’re Träume sind gemeint,
denn Haus und Kind, so wie es scheint,
sind ganz egal, da Zukunft dann
nicht mehr so ist, bald, irgendwann,
wie wir es doch geplant.
Haben wir uns doch zu sehr
Mit uns selbst beschäftigt.
Und das Wichtigste vielmehr,
Schädlich uns bemächtigt.
Uns’re schöne Erde
so vermessen ganz vergessen
bis sie schließlich untergeht?
Muss es denn soweit uns kommen?
Ist es wirklich schon zu spät?
Ist in mir ein Licht geglommen
Wie von heut’ es weitergeht.
Kommt, ihr Menschen, lasst uns helfen!
Ja, genau ihr seid gemeint!
Diese Welt uns retten, vereint.
Dass Garten Haus und Kind
Irgendwann erfüllt doch sind...

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