Die Veränderung der Erde

Beitrag zum Schreibwettbewerb Morgengrün von Lea, 13 Jahre

Wir schreiben das Jahr 2068. Ich befinde mich in einem Dorf namens Hausen an der Aach. Die Welt von früher ist nicht mehr mit der heutigen zu vergleichen. Die Tiere sind ausgestorben, die Gewässer ausgetrocknet, und Pflanzen gibt es nicht mehr. Nicht nur das hat sich verändert, sondern viel mehr. Große Roboter, die den Menschen ähneln, haben uns ersetzt. Sie wohnen in riesigen Häusern, die aus Metall bestehen. Es gibt keine Menschen mehr auf der Welt, außer Bianka und mich – zumindest soweit ich weiß. Bianka und ich sind die Erfinder der Roboter. Wir leben versteckt unter der Erde, in einer Kapsel, die ich vor langer Zeit für Notfälle gebaut habe. Es ist alles anders verlaufen, als wir es erhofft hatten…

Im Jahr 2038 haben Bianka und ich das erste Mal an einem Roboter geforscht. Ich war damals 30 Jahre alt und Bianka 28 Jahre alt. Es war eine wundervolle Zeit, denn Bianka und ich standen uns sehr nah. Alles an ihr stimmte, sie war perfekt mit ihren langen braunen Haaren und ihren tollen grün-braunen Augen. Sie war sehr klug und ich fand sie toll. Wir waren ein gutes Team, aber heute ist es anders. Wir sind zerstritten wegen der Sache, die die Welt zu dem gemacht hat, was sie heute ist. Wir waren dabei, die Roboter zu bauen und sie anzuschalten. Die Roboter sahen freundlich aus. Sie hatten weiße Augen und ein Lächeln im Gesicht. Alle funktionierten gut, bis auf einer. Er war anders als die anderen. 
Der Roboter hatte dunkelrote Augen und einen komischen Gesichtsausdruck, er guckte sauer. Von da an war es Bianka und mir klar, dass die Menschheit verloren war. Es musste einen Fehler in der Produktion der Roboter gegeben haben. Alle brauchten ein weißes und ein gelbes Herz, denn die weißen Herzen waren die gute Seite in ihnen und die gelben die böse Seite. Kein weißes Herz durfte übrigbleiben, deswegen schauten wir nach. Ich hatte den Schock meines Lebens, als ich in einer Kiste noch ein weißes Herz liegen sah. Bianka hatte die gelben Herzen gezählt und es fehlte eines. Ich kann mich heute noch erinnern, wie entsetzt ich war, da sie verantwortlich für den Einbau der Herzen war. Wir wollten die Menschen vor den Robotern warnen, aber es war zu spät, denn der rotäugige Roboter rannte an uns vorbei und nahm sich die gelben Herzen. Als er Bianka und mich sah, kam er auf uns zu. Er holte aus und schlug mit seiner Faust zu. Ich habe immer noch eine große Narbe an meinem Kopf von diesem Schlag. Als wir aufwachten, hatte Bianka eine blutige Nase und wir waren in einem Raum eingesperrt, den ich noch nie gesehen hatte. Der Raum war groß und hatte viele Schränke mit Büchern, die von Geistern handeln. Ich habe mir geschworen, nie wieder in diesen Raum zu gehen. Bianka aber wusste genau, wo wir waren. Sie gab den Code für die verschlossene Tür ein. Die Tür öffnete sich und wir verschwanden so schnell wie möglich.
Auf dem Weg liefen wir an einem großen Fenster vorbei. Ich schaute hinaus und traute meinen Augen nicht. Auf dem Boden lagen lauter Leichen und an jeder Ecke waren Roboter zu sehen, aber nicht die guten, sondern die schlechten mit den roten Augen. Diesen Anblick werde ich nie wieder vergessen. Ich war enttäuscht von Bianka und mir und bin es auch heute noch. Wir liefen weiter zu meinem Versteck. Es war schwer, dorthin zu gelangen, ohne dass wir gesehen wurden, aber wir schafften es. Im Versteck haben wir nicht mehr miteinander geredet, da ich so wütend war, dass ich sie ignorierte. Jetzt reden wir wieder miteinander, aber wir stehen uns nicht mehr so nah wie früher. Ich kann es immer noch nicht fassen, dass so ein kleiner Fehler solche Folgen hat. Wir haben alles verloren, unsere Familie, unsere Freunde, unsere Welt. Ich stelle mir immer wieder die Frage, wie es gewesen wäre, hätte Bianka vor 50 Jahren den Fehler mit den Herzen nicht gemacht.

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