Umweltgedanken

Beitrag zum Schreibwettbewerb Morgengrün von Celine Overhoff, 19 Jahre

Man soll umweltbewusst leben, das hört man ständig. Den inneren Schweinehund besiegen. Geplant in den Einkauf gehen. Sich in der Warteschlange im Zweiertakt zum ersehnten Ziel vorwärtsschieben. Nur das holen was man wirklich braucht, den Reklamen wiederstehen. Nicht so einfach wie gedacht, nachher doch genug mit Sünden den Schrank versehen. Versteckt vor den Nachbarn und Freunden
          sonst ist ja das Öko-Image unperfekt.

Das schlechte Gefühl plagt einen. Man spendet Greenpeace, WWF oder sonst allen Umweltorganisationen eine Summe zurück. Sonst wird man noch verrückt. Wusch…. etwas erleichtert durchatmen können, wenn noch möglich bei dem Smog. Der vor dem Fenster frohlockt, einem an die Scheibe klopft. Hallo öffne es ruhig genieße die wunderbare Luft. Sagte man zu sich selbst und
          bekommt einen Hustenanfall. So ein Verdruss.

Umweltgedanken schwerer als man denkt. Der Alltag steckt voller Tücken, mal nicht das Auto nehmen und auf CO2 Schadstoffe verzichten. Den eigenen Hintern mal auf dem Fahrradsitz platt drücken. Gebt es doch zu, die Bequemlichkeit hindert euch. Der Hintern sitzt lieber weich gepolstert auf etwas Selbstfahrendem, als dass man sich selbst einen abstrampelt und man mit hochrotem Kopf in 
          die Arbeit hereinwankt. Der Chef einen wegen der Verspätung noch anpampt.

Gut es könnte sein, dass man aus der Form ist und nicht aussieht wie in einer guten Werbung, aber es ist doch auch schon positiv für die Selbstwahrnehmung, keine Selbstzerstörung. Außerdem tut man dann gleich was für die Gesundheit, außer die Lunge rebelliert und der Asthmaanfall ist 
          vorprogrammiert.

Der Nachbar hört wieder dröhnend laut Musik. Sie gehen herüber und klopfen brav, naiv. Der tätowierte, muskulöse Freund öffnet die Tür. Sie vergessen schnell den Grund für ihr ökologisches Handeln, lassen ihn doch lieber seine Gesundheit selbst behandeln. Ziehen Ohrschützer auf und
          nehmen das Wummern des Beats im Körper auf.

Sehen Sie es positiv, sie haben es versucht. Umweltgedanken sind kein Fluch.



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Autorin / Autor: Celine Overhoff, 19 Jahre