Eine Drogengeschichte

Meine beste Freundin Julia hat mit einem anderen Mädchen zusammen aus der Pflanze Engelstrompeten einen Tee gekocht...

"Ich mache mir große Vorwürfe"

Ich bin in einem Internat in welchem man immer zu zweit od. zu dritt in einem Zimmer ist. Es gibt dort viele Jugendliche, die Drogen konsumieren. Meine beste Freundin Julia, mit der ich in einem Zimmer wohne, hat mit einem anderen Mädchen zusammen aus der Pflanze Engelstrompeten einen Tee gekocht. Die Wirkung dieses Tees ist viel stärker als wenn man LSD nimmt. An diesem Abend kam ich wie gewohnt in unser Internat und merkte sofort, dass etwas nicht stimmt. Als ich in unser Zimmer kam, sah ich wie Julia zitternd auf meinem Bett saß. Es waren noch zwei andere Mädchen bei ihr. Ich bekam einen unglaublichen Schock und Angst um Julia. Ich fragte die zwei anderen, was passiert ist und sie erzählten mir von dem Tee.

An diesem Abend war ausnahmsweise kein Erzieher in unserem Gebäude, sondern nur unsere Fsj-lerin Dana (sie macht freiwilliges soziales Jahr). Als Dana abends in unser Zimmer kam, lag Julia in ihrem Bett u. schlief. Die anderen Mädchen überredeten mich alle, ich solle nichts sagen. Wir haben einen Jungen bei uns im Internat, der das gleiche schon mal gemacht hat, und ihm sei schließlich auch nichts passiert. Mir war es ziemlich unangenehm, als ich dann zu Dana sagte, dass nichts passiert sei, zumal Julia vor dem Einschlafen stark gezittert hat und Angstzustände hatte. Dana merkte nichts und ging wieder. Als sie weg war, kam ein Mädchen zu mir ins Zimmer und schlug vor, Julia und das andere Mädchen doch ins Krankenhaus zu bringen, weil Dana es bei ihr gemerkt hatte.

Später habe ich dann nochmal mit Julia geredet und sie sagte mir, sie wäre gestorben, wenn sie kein Gegengift bekommen hätte. Ich mache mir seitdem große Vorwürfe, weil ich auf die anderen gehört habe und Dana nichts gesagt habe.

Anmerkung der Redaktion

Die Gartenzierde "Engelstrompete" ist eine stark giftige Pflanze, deren Wirkung oft unterschätzt wird. Unter Jugendlichen werden Rezepte getauscht, wie man aus den Blüten z.B. Tee oder Bowle machen kann. Das Gefährliche an der kostenlosen "Vorgartendroge" ist, dass man überhaupt nicht einschätzen kann, wieviel Substanz enthalten ist, weil es enorme Standortschwankungen gibt. Dadurch kommt es häufig zu Überdosierungen, die nicht selten in der Intensivstation enden.

Wenn ihr mehr darüber erfahren wollt, schaut euch folgende Seiten an:

Autorin / Autor: Jenny5 - Stand: 29. April 2002