Warum begehen Menschen Verbrechen?

Wann leben Menschen endlich friedlich miteinander?

Mord und Totschlag, Raub und Diebstahl, Betrug und Brandstiftung – seit der Existenz der Menschheit, werden Verbrechen begangen. Die Phantasie der Menschen kennt keine Grenzen, wenn es darum geht, Vorteile zu erlangen – auch wenn Mitmenschen zu Schaden kommen. Vor Jahrtausenden mögen es Streitigkeiten - die mit Körperverletzung oder sogar dem Tod eines Beteiligten endeten - oder das Begehren nach Besitz wie z.B. nach Vieh, Nahrungsvorräten oder der Frau eines Dorfgenossen gewesen sein. Habgier und Gewaltbereitschaft sind heute die wichtigsten Gründe für Verbrechen. Doch heutzutage, in unserer komplizierter gewordenen Gesellschaft, finden die Menschen immer mehr Methoden, sich möglichst unauffällig fremdes Eigentum anzueignen oder gar jemanden umzubringen. Das Verbrechen an erster Stelle – jahrtausendelang eines der häufigsten – war Mord. Schon in der Bibel steht geschrieben, dass Kain seinen Bruder Abel aus Neid tötete. In vielen alten Überlieferungen (Sagen, Chroniken) stehen Geschichten, in denen die Konflikte durch Mord gelöst wurden. Selbst Könige oder andere Herrscher – die ja eigentlich die Bürger schützen sollten – griffen häufig zu diesem Mittel. Ein anderer Grund war, dass sie nicht befürchten mussten, zur Rechenschaft gezogen zu werden, weil sie eine so hohe Stellung hatten. Oft traf Mord Menschen anderen Glaubens, die eine andere Hautfarbe hatten, Leute, die irgendwie anders waren als man selbst. Auch waren Aufrührer – die den Herrscher nicht anerkennen wollten - nicht gern gesehen.

*Die Bartholomäusnacht*
Nehmen wir als Beispiel die „Bartholomäusnacht“ – die blutige Ermordung vieler Hugenotten in Paris 1572 durch die französische Königin Katharina von Medici. Diese Verfolgungen sind - zynisch gesprochen - eine gute Veranschaulichung für staatlich geförderten Mord. Nicht viel anders: Die Nationalsozialisten unter Hitler brachten 6 Millionen Juden um, dazu Zigeuner, Geisteskranke und Parteigegner. Und schließlich Kriege; sie sind oft nichts anderes als staatlich legalisierter und sogar befohlener Mord an fremden Soldaten und Zivilisten. So ist es nicht verwunderlich, wenn in Zeiten des Krieges und des Chaos allgemein die Bereitschaft zu Gewalt unter den Menschen ansteigt.

*Gibt es geborene Verbrecher?*
Es gab immer schon Menschen, die angriffslustiger oder risikofreudiger waren als andere, und die nicht die Gesetze und Regeln einhielten, die für das Zusammenleben der Menschen wichtig sind. Sie sind nicht von Dämonen besessen, wie man früher lange Zeit glaubte. Vielmehr wählen sie den „krummen Weg“ als "praktischere" und einfachere Methode zum Erreichen ihrer Ziele - statt eines rechtmäßigen Lebens mit regelmäßiger, mühsamer Arbeit. Heute sehen wir Verbrecher als Produkt der Gesellschaft, in der er lebt: Verbrecher werden nicht geboren, sondern dazu gemacht. Wer in einer Umgebung aufwächst und lebt, in der er sich wohl fühlt, soll heißen, wo er den Eltern nicht egal ist und die einem auch klare Regeln beibringen, neigt kaum zu Straftaten. Wer aber als Kind oft verprügelt wurde oder häufige gewalttätige Szenen zwischen Vater und Mutter miterleben musste, ist auch eher selbst dazu bereit, Konflikte mit Gewalt zu „lösen“. Gewaltfilme und –PC-Spiele reizen die Kinder/ Jugendlichen unter schlechten Vorzeichen vielleicht auch zur Nachahmung. In vielen Cliquen gelten „Mutproben“ und ebenfalls kriminelle Handlungen wie Diebstahl als erstrebenswert.
Das sollte nicht so sein!

Autorin / Autor: firebird89 - Stand: 5. Januar 2004