Lernt ihr schon oder lebt ihr noch?!

Eure letzten Schultage sind gezählt, noch ein knapper Monat und dann beginnt die Freiheit?!

Von wegen, dann wird es erstmal richtig ernst. Bevor ihr den Schulalltag wirklich hinter euch lassen könnt, müsst ihr natürlich noch die ach so beliebten Abiturklausuren überstehen. Und das kostet viel Kraft und Nerven, aber wie ich euch kenne, seid ihr bestimmt schon fleißig dabei zu lernen? Man (frau) will ja jetzt nicht auf den letzten Metern schlapp machen und die schon 100-, ach was 1000fach durchdachte und nachgerechnete Abiturnote aufs Spiel setzen. Man hat sich schon soweit durchgeboxt, die letzten Tage wurden sorgfältig per Strichliste abgehackt, da sollte der Endspurt doch auch kein Problem mehr darstellen, oder?!

Feiern bis zum Umfallen

Außerdem ist das Abitur neben den ganzen Unannehmlichkeiten auch eine riesige Freude. Man gehört dazu, man hat es geschafft (oder auch nicht) und kann sich endlich in die AbsolventInnenliste der vergangenen Abijahrgänge einreihen, meistens darf man seine Schulexistenz sogar irgendwo auf dem Pausenhof verewigen, was für ein Gefühl! Und wenn man mit tosenden Autos, wilder Musik und lautem Gehupe am letzten Schultag durch die Stadt zieht und die überstandene Schulzeit feiert, überkommt einen das Gefühl von Freiheit.

*Man wächst zusammen*
Die zuvor meist eher nervigen und uncoolen JahrgangsgenossInnen werden auf einmal zu engen Vertrauten und die Zusammengehörigkeit wird durch das Tragen einheitlicher Kluft verstärkt. Was hat man in der letzten Zeit zusammen durchgemacht, nicht nur das grausame Lernen und Vorabiklausuren schreiben, nein das ganze Abitur wurde zusammen geplant. Das fängt schon damit an, dass sich in der Jahrgangsstufe elf jemand erbarmen muss, von seinen MitschülerInnen Kuchen einzusammeln und Leute zu dessen Verkauf zu verdonnern. Man möchte ja etwas auf der hohen Kante haben, wennn es ernst wird. Partys müssen geplant werden und ganz zu Schweigen von der Abizeitung, Abigag und dem großen Abiball. Das bedeutet viel Einsatz und Oraganisationsbereitschaft. Doch steht man dann am Ende gemeinsam auf der Bühne und trällert das selbstgedichtete Stufenlied, ist stolz wie Oskar und möchte am liebsten die ganze Welt umarmen. Die Strapazen haben sich gelohnt. Abizeit ist eine schöne Zeit, die ihr in eurem Leben bestimmt nie vergessen werdet und der ihr noch häufig nachtrauert. Ich wollte es auch nie glauben:-).

Autorin / Autor: Mira M - Stand: 22. März 2006