Bäääh Bio! Oder doch nicht?

Bioprodukte sind teuer, schmecken nicht und sind nur was für Ökos! Echt???

Wir kennen das doch alle, Mama war einkaufen, du freust dich auf die superleckeren Kekse, die sie versprochen hat dir mitzubringen, und als sie die Tür reinkommt und dir strahlend Vollkorn-Dinkel-Kräcker unter die Nase hält, hast du plötzlich wirklich keinen Appetit mehr auf Süßigkeiten. Bio-Kekse wie eklig...wirklich?
Bis vor ein paar Jahren wurden Bio-Produkte als Vogelnahrung abgetan und waren nur etwas für umweltfanatische Ökos. Das ist, Gott sei Dank, schon lange nicht mehr so. Jeder Supermarkt bietet vom Biofleisch, über die Biojoghurts und -eier bis hin zum Brotaufstrich eine breite Palette an Bioprodukten.

Aber was ist denn jetzt eigentlich Bio?

Es gibt ja in der Bundesrepublik bestimmte Gesetze zur Lebensmittelherstellung und den Zutaten, die enthalten sein dürfen. Nun sind diese Regeln zwar schon schärfer als in den meisten anderen Ländern, aber immer noch ist Massentierhaltung und das Beimischen von Aromastoffen und Geschmacksverstärkern gang und gäbe in der Lebensmittelindustrie. Die Hersteller von Bioprodukten haben die bestehenden Gesetze für sich selbst in gewisser Hinsicht verschärft, so dass die von ihnen produzierten Lebensmittel z.B. kaum oder gar keine Geschmacksverstärker enthalten. Bei Produkten, die von Tieren kommen, achtet der Biobauer darauf, dass seine Tiere besonderes Futter bekommen, genug Auslauf haben und ihnen genug Platz zur Verfügung steht. Dieser Aufwand ist natürlich auch mit Kosten verbunden, womit sich die höheren Preise bei Bioprodukten erklären.

Aber warum denn Bioprodukte?

Klar, dass durch den "fehlenden" Geschmacksverstärker das Essen vielleicht anders schmeckt als wir es durch Fastfood, Tiefkühlessen und Aromastoffe gewohnt sind, aber wenn man sich einmal and den Geschmack von Biozeug gewöhnt hat, merkt man erstmal, wie lecker etwas schmecken kann, was nicht mit irgendwelchen künstlichen Geschmackskatalysatoren vollgepumpt ist. Außerdem verzichten Biobauern auf das Spritzen ihrer Lebens- und Futtermittel, um die Schadstoffbelastung für den Menschen - der die Stoffe natürlich später mit dem Essen aufnimmt - so gering wie möglich zu halten. Für Allergiker sind Biosachen besonders zu empfehlen, weil weitestgehend mit natürlichen Zutaten gearbeitet wird. Aber auch genmanipulierter Nahrung kann man aus dem Weg gehen, wenn man bei zweifelhaften Artikeln zum Bioprodukt greift.
Ökologisch gesehen ist es sehr sinnvoll, besonders Lebensmittel wie Fleisch, Eier und Milch aus dem Biohandel zu kaufen, denn damit unterstützt man die artgerechte Tierhaltung und nicht Massentierhaltung und Überzüchtung, was - wie man in der letzten Zeit gesehen hat - auch zu BSE und anderen Gesundheitsrisiken geführt hat.
Wie ihr seht, gibt es einige gute Aspekte am Verzehr von Biolebensmitteln und schmecken tun sie meist auch gut, mir jedenfalls :-).

Bio lohnt sich doch

Auch wenn - wie bei der Sache mit dem Nitrofen-Skandal - die Bioprodukte nicht 100% schadstoffrei sind, so kann man doch sagen, dass sie einen größeren Teil bedenkenloser Inhaltsstoffe haben als manch andere Ware aus der herkömmlichen Lebensmittelindustrie. Man darf nicht vergessen, dass das Nitrofen nur durch die strengen Kontrollen, die bei Bioprodukten durchgeführt werden, entdeckt worden ist. Wer weiß, wieviele unerkannte Krankmacher sich in unserer anderen Nahrung tummeln, die durch lockere Kontrollen und weniger Sorgfalt gar nicht entdeckt sind.
Wer Bioprodukte kaufen will, der sollte auf eins achten: es gibt ein international gültiges und anerkanntes Biosiegel, dass nur auf EU-geprüfter Bionahrung kleben darf. Hat das Produkt dieses Siegel, ist es kontrolliert und als Biolebensmittel zugelassen worden.

Wenn ihr jetzt mehr über Biolebensmittel und -produkte wissen möchtet, klickt doch einfach mal hier:

Autorin / Autor: Natascha7429 - Stand: 30. August 2002