Blau spiegelt sich der Himmel im Tränensee
nicht versteckt aber gut getarnt
umgeben von bunten Blumen liegt er da
nur der, der kostet schmeckt das Salz

Fröhlich piepen Vögel auf den Bäumen
keiner bemerkt des Sees Leiden
Kein Wunder wo er's doch nicht zeigt
Still, so liegt er da und schweigt

Und prasselt der Regen, harte Worte
tief dringen sie ein bis zu seiner Quelle
drehen sich dort wie Dolche um
der See nicht mehr Schweigen kann

Erquickendes Wasser, die Vögel freuen sich
hören des Sees Schreie nicht
taub stecken sie ihre Schnäbel in die Pfützen
ertrinken fast an der Flüssigkeit des Glückes

Der See fast keine Stimme mehr hat
da kommt eine Hand aus dem Nichts herab
eine wärmende Decke breitet sich über ihn
das Wasser verdunstet
nur das Salz bleibt zurück