Wie die Vögel

Einsendung zum Wettbewerb "Schreiben mit allen Sinnen" von Laura, 17 Jahre

Die Sonne strahlte am blauen Himmel und ein warmer Schauer durchströmte mich, wie die Wellen das Meer. Ich horchte, wie die Wellen lautstark und hart gegen die Klippe prallten und die Vögel fröhlich piepsten. Ich hatte sie immer für ihre Fähigkeit zu fliegen, bewundert. Schon immer, habe ich geträumt zu fliegen, es gab mir ein Gefühl der Freiheit. Ich wünschte mir ich könnte auch davon fliegen, wann immer ich wollte. Immer wieder kam ich hier her, an den Rand der Klippe und stellte mir vor, wie es wäre zu springen. Ich wusste es nie, doch nach achtzehn Jahren, beschloss ich zu springen. Ich hatte eben nichts zu verlieren. Meine Eltern kümmerte es nicht was ich tat und Geschwister hatte ich keine. Warum also nicht ein Risiko eingehen? Man lebte nicht um zu tun was man nicht mochte oder gar hasste. Also stand ich hier und blickte hinab auf die tosenden Wellen. Meine Arme von mir gestreckt, blickte ich zum Horizont und dann sprang ich. Ich genoss den warmen Wind, der mir entgegen strömte. Genau in diesen Moment flog ich wie die Vögel. Das Wasser kam immer näher, doch das interessierte mich nicht. Endlich verspürte ich dieses Befreiende Gefühl. Wenige Meter über dem Wasser, spürte ich bereits die ersten Tropfen entgegenkommen. Die Wellen warteten sichtlich darauf mich zu verschlingen, doch auch jetzt hatte ich keine Angst. Schnell versank ich tief im Wasser, wissend, dass oben die wütenden Wellen warten würden. Kurze Zeit später tauchte ich auf, das Wasser schubste mich grob umher und irgendwann schlug ich hart mit dem Kopf gegen die steinerne Klippe. Als mich Dunkelheit umgab, wusste ich, ich hatte verloren und folgte meinen menschlichen Überlebenswillen nicht länger. Warum auch? Mein Traum war erfüllt, unglaublich und doch greifbar. Ich war frei wie ein Vogel.

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Autorin / Autor: Laura