Mannesliebe

Einsendung zum Wettbewerb "Schreiben mit allen Sinnen" von Lavinia, 17 Jahre

Es war der zweite Schlag, der mich zu Boden gehen ließ. Dumpf und schwer.
Wenn ich all das hier überstand, würde von meinem Körper nur noch etwas Blaues übrig sein. Ein einziger Bluterguss auf jedem Quadratmillimeter meiner Haut.

Ihr Gelächter nahm ich kaum wahr, da jeder Sinn eines ihrer Worte sich wie Nebelschwaden auflöste, bevor er meinen Geist erreichte.
Nur ein einziger Gedanke –mein eigener- hatte sich hartnäckig in mir eingenistet.

Elias.

„Lass sie dich doch in Fetzen reißen, Elias. Da kommt unsere Liebe tausendmal gegen an!“
Und ich hatte es wirklich so gemeint.

Plötzlich sickerte etwas Warmes in mein Bewusstsein. Etwas Warmes an meinem Ohr.
Bestimmt bestand ich nur noch aus einem Haufen blutigen Fleisches.
Kein Mann kommt gegen etwas Hartes an, dass so tonnenschwer auf das Bewusstsein drücken will wie meine Ohnmacht.
Und ich verlor mich in dem Gedanken an die einzige Liebe, die ich kannte.

Elias.

Lange gab es nichts.
Bis sich etwas in mein Bewusstsein schlich, etwas, das piept.
Mein Körper wusste ohne jeden Gedanken ganz genau, was dieses laute Geräusch zu bedeuten hatte.

Leben.
Weiterleben als Mensch, Mann, für einen einzigen Menschen, einzigen Mann.

Elias.

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Autorin / Autor: Lavinia, 17 Jahre