Handvoll Hoffnung

Einsendung zum Wettbewerb "Schreiben mit allen Sinnen" von Katharina, 15 Jahre

Der Dampf der Kaffeetasse legt sich auf mein Gesicht wie ein warmer Schleier.
Aber ich bin nicht hier, mit den Gedanken.
Ich sehe ihren zerbrechlichen Körper. Die Schläuche, die mit ihr verbunden sind, angeschlossen an Maschinen.
Ich setze mich zu ihr auf dieses Bett, das so schrecklich hart ist, dass sich kaum eine Kuhle bildet, da wo sie liegt. Dieses Zimmer ist so blau, ihre Bettdecke ist blau. Ein verzweifeltes Blau, kein Warmes, sondern nur so dunkel und kalt, alles ist hässlich, ich kann nicht denken.
Ich nehme ihre Hand, ängstlich, ihr wehzutun, mit all den Nadeln da drin.
Erst jetzt bemerke ich das stetige Piepen. Ein Piepton- ein Schlag unserer Herzen.
Sie fehlt mir, dabei halte ich ihre Hand, das darf nicht so sein.
„Ich…du wirst wieder.“, flüstere ich. Sie sagt nichts.
Mein Handy schrillt, reißt mich weg von der Erinnerung.
Ich schrecke zusammen, nehme die Hände von der Kaffeetasse, hab mich verbrannt.
Schreckliche Angst kriecht in mir hoch, frisst die Hoffnung auf.
Mom-sie ist bei ihr.
Sie schluchzt mir ins Ohr.
Ich schließe die Augen. Es ist vorbei. Jetzt ist sie ein Engel. Mom heult:
„Sie ist aufgewacht. Sie fragt nach dir.“
Ich weine noch mehr.

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Autorin / Autor: Katharina, 15 Jahre