Über Schreib-Ratgeber

Wie findet man wertvolle Tipps über das Schreiben?

Bücher oder Internet

Wie erschafft man glaubwürdige, dreidimensionale Charaktere? Wie fesselt man den Leser? Wie erzeugt und hält man Spannung? Diese und viele andere Fragen soll ein Schreib-Ratgeber klären und mir etwas beibringen. Wenn ich solche Bücher in die Hand kriege, lese ich sie innerhalb von zwei, drei Tagen. Aber ich surfe auch gerne im Internet, weil das Internet Hobby-Autoren, die in meinen Augen was "drauf" haben, die Möglichkeit eröffnet, ihre oft wertvolle Tipps Anderen mitzuteilen.

Ratgeber einer Meinung

Wenn ich über die Ratgeber nachdenke, die ich bereits gelesen habe, so stelle ich fest, dass viele solche Autoren in Bezug auf mehrere Punkte dieselbe Meinung teilen. So verhält es sich beispielsweise, wenn es darum geht, die Geschichte zu beginnen. So heißt es in vielen Schreib-Ratgebern: Schmeiß den Protagonisten ins kalte Wasser! Bereits auf der ersten Seite soll der Held / die Heldin des Romans in eine außergewöhnliche Situation geraten, die ausschlaggebend für den gesamten Roman ist. Das kann z.B. der Fall sein, wenn der Verlobte der „Heldin“ plötzlich vor der Tür steht, um die Verlobung aufzulösen. Natürlich gilt dieser Ratschlag nicht für jedes Literaturgenre, und das geht auch so aus den Büchern hervor. Alle mir bekannten Autoren von Schreib-Ratgebern erwarten von ihrem Leser, von einem Schreibenden, dass er lebendig schreibt. Selbstverständlich stimme ich ihnen darin zu, denn ich möchte ebenfalls einen Roman lesen, der mir die Szene quasi zeigt - mich somit in das Geschehen katapultiert und daran teilnehmen lässt -, statt sie schwammig zu umschreiben. Darüber hinaus raten die Autoren, sich genau auszudrücken, d.h. die Aussagen prägnant zu formulieren, was meiner Erfahrung nach relativ anstrengend werden kann. Die Begabten unter ihnen liefern sogar Beispiele, wie man es „richtig“ macht.

Orientierung

Alle Ratgeber haben Eines gemeinsam: Die Autoren teilen in den Büchern ihre Vorstellungen mit. Man muss sich nicht zwangsweise an die Vorschläge halten, denn es sind schließlich keine Regeln, die im Buch aufgelistet werden. Doch man kann sich an ihnen orientieren, wenn man sie akzeptiert hat. Manchmal ist es sogar besser, wenn man einen bestimmten Ratschlag befolgt, z.B. treffend und genau schreiben.

Wo liegen die Unterschiede?

Natürlich haben die Autoren der Ratgeber unterschiedliche Ansichten zu bestimmten Themen. Und da fängt man als wissbegieriger Leser und Hobby-Autor an zu selektieren. Um ein Beispiel zu nennen: ein Autor empfiehlt, eine bestimmte Gegend möglichst genau zu beschreiben, in der sich der Protagonist oder die Protagonistin aufhält. Dadurch wirkt die Umgebung real, findet der Rat-Gebende. Einem anderen Autor gefällt das zum Beispiel überhaupt nicht, weil die wortreiche Beschreibung keinen Raum für Fantasie lässt oder überflüssig ist. Während der eine Autor es z.B. für richtig hält, einfach „wild“ drauf los zu schreiben, sieht der andere einen großen Vorteil darin, die Story vor dem eigentlichen Schreiben durchzustrukturieren. Einige Autoren sagen: Schreibe, wann dir danach ist! Andere hingegen: Schreibe jeden Tag mindestens so und so viele Stunden lang! Während die Einen z.B. dazu auffordern, Schreibblockade durch einen Fernsehabend oder durch einen Saunabesuch zu lösen, meinen die Anderen, dass in solchen Fällen nur Eines hilft, nämlich sich mit den eigenen Notizen und dem Story-Verlauf zu beschäftigen.

Irgendwo haben sie alle Recht

... - wenigstens was den einen oder anderen Punkt betrifft. Beim Schreiben beherzige ich jedoch natürlich nicht jeden Ratschlag. Sonst würde im Endeffekt etwas Wirres entstehen. Wenn mir allerdings beim Durchlesen durch den Kopf geht Das macht Sinn. Das klingt vernünftig, dann halte ich mich daran. Ich picke mir einfach die Vorschläge heraus, die mir als richtig erscheinen. Oder ich befolge Ratschläge, die ähnlich ausgedrückt bereits in mehreren anderen Schreib-Ratgebern auftauchen. Darum lese ich gelegentlich sehr gerne Schreib-Ratgeber, einfach, um zu sehen, was die Anderen als „gut“, als „richtig“ ansehen. Und, um etwas zu lernen.

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Autorin / Autor: dasha - Stand: 24. Februar 2009